"Werde für Wahrheit kämpfen"
Amanda Knox (36) erneut verurteilt
Die Amerikanerin Amanda Knox musste sich in Florenz wegen Verleumdung verantworten – und wurde erneut verurteilt.
Die einst vom Mord an ihrer britischen Mitbewohnerin in Italien freigesprochene Amerikanerin Amanda Knox hat sich enttäuscht über eine Verurteilung wegen Verleumdung gezeigt. "Ich werde für die Wahrheit kämpfen", sagte Knox am Donnerstag zum Sender Sky TG24 in ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme seit dem Schuldspruch am Mittwoch. "Seit 17 Jahren werde ich zu Unrecht beschuldigt."
"Sie ließen mich glauben, dass ich verrückt sei"
Die belastenden Aussagen zulasten eines Barbesitzers damals seien unter starkem Polizeidruck zustande gekommen. "Ich wurde in dieser Nacht von der Polizei missbraucht, misshandelt und psychologisch gefoltert", sagte Knox in dem Fernsehinterview. "Es war die schlimmste Erfahrung in meinem Leben. Es war schlimmer, als verurteilt zu werden, um die Wahrheit zu sagen, denn sie ließen mich glauben, dass ich verrückt sei, dass ich mir selbst nicht trauen könne."
Ein italienisches Gericht sah es als erwiesen an, dass Knox den kongolesischen Besitzer einer Bar, in der sie als Austauschstudentin jobbte, als sich der Mord an ihrer Mitbewohnerin Meredith Kercher im Jahr 2007 ereignete, zu Unrecht belastete. Eine erneute Haft drohte der heute 36-Jährigen indes nicht.
Brutaler Mord
Nach dem brutalen Mord an der damals 21-jährigen Kercher 2007 in der italienischen Stadt Perugia war der Verdacht auf Knox, eine damals 20-jährige Austauschstudentin aus Seattle, und deren italienischen Freund Raffaele Sollecito gefallen. Der Fall sorgte international für Schlagzeilen. Knox wurde zunächst schuldig gesprochen, kam dann im Oktober 2011 nach vier Jahren aus dem Gefängnis, nachdem ein Berufungsgericht den Schuldspruch gekippt hatte. 2015 wurde sie vom höchsten Gericht Italiens endgültig in dem Mordfall entlastet.
Knox ist inzwischen 36 und Mutter von zwei kleinen Kindern.