Szene
Am Freitag beginnt das Ende der Menschheit
In der "Serbenhalle" der Raxwerke in Wiener Neustadt ist am Freitag Premiere für "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus. Paul Manker inszeniert die Tragödie.
Paulus Manker macht ab heute wieder unmögliches Theater möglich: Denn "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus sind in ihrer Gesamtheit von mehr als 200 einzelnen Szenen praktisch nicht aufführbar.
Mit der Premiere am Freitag in der "Serbenhalle" der Raxwerke in Wiener Neustadt (18 Uhr) startet die Tragödie in ihre zweite Saison. Die Spielzeit beträgt heuer knapp 8 Stunden und 90 Minuten mehr als bisher.
Manker inszeniert diesmal mehr als 80 ausgewählte Szenen in und vor dem gigantischen Gebäude, in dem im Zweiten Weltkrieg KZ-Insassen Raketen für die Nazis bauen sollten. Die 35 Darsteller spielen ihre Szenen parallel und geben dem Zuschauer die Möglichkeit, von Spielort zu Spielort zu gehen und sich sein persönliches Theatererlebnis frei zusammenzustellen. Das hat auch den verblüffenden Effekt, dass man sich das Stück öfter ansehen könnte und trotzdem nie das Gleiche erleben würde.
Sich "Die letzten Tage der Menschheit" aber öfter anzusehen, könnte schwierig werden, denn für die 27 Vorstellungen bis Ende August gibt es inzwischen nur noch Restkarten. (red)