Tirol

Altbürgermeister (96) brach Quarantäne für TV-Auftritt

Ein 96-jähriger Bürgermeister-Kandidat in Tirol war trotz Corona-Infektion in seiner Gemeinde unterwegs. Und das nur wegen einem Fernsehauftritt. 

Nikolaus Pichler
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Die Polizei erwischte den 96-Jährigen beim Brechen seiner Quarantäne in Steinach.
Die Polizei erwischte den 96-Jährigen beim Brechen seiner Quarantäne in Steinach.
FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

Für Walfried Reimeir (96) aus Steinach am Brenner ist aktuell Wahlkampfzeit. Der 96-jährige Altbürgermeister will wieder Ortschef seiner Heimatgemeinde werden. Er tritt darum bei den kommenden Gemeinderatswahlen in Tirol als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters in Steinach an. 

Doch jetzt sorgt der betagte Herr für Aufsehen. Die Polizei traf Reimeir am Montagnachmittag im Ortszentrum an - trotz Quarantänebescheid und Corona-Infektion. Die "Tiroler Tageszeitung" machte den Vorfall am Freitag öffentlich und konfrontierte den Pensionisten damit. Gegenüber dem Medium bestätigte Reimeir den Polizeibericht. Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt, zudem sei er von einem Fernsehteam begleitet worden, so sein Tenor. 

"Ich dachte, mir fehlt nichts"

"Ich wurde an diesem Nachmittag gefilmt und musste ein Interview geben. Das ganze Drumherum hat sich eigentlich schon geklärt", betont er gegenüber der Tiroler Tageszeitung. "Mit der Polizei ist alles ausgesprochen." Er sei der Meinung gewesen, bereits negativ zu sein und die seit 8. Februar geltende Isolation verlassen zu können. Das und dass er sich am Sonntag freigetestet hatte, erwähnte der 96-Jährige am Montag bei der Kontrolle auch gegenüber den Beamten.

Der Knackpunkt: Den Test konnte er laut dem Medienbericht nicht sofort vorzeigen. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Bürgermeisterkandidat positiv war. "Ich hatte überhaupt keine Symptome und dachte, mir fehlt nichts", erklärt der Rentner seine falsche Annahme. 

Dem Altbürgermeister drohen nun ernsthafte Konsequenzen. Laut TT wurde er wegen des Verdachts der fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt.

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