Formel 1
Also doch: FIA sucht offiziell zwei neue Formel-1-Teams
Wird die Formel 1 nun doch aufgestockt? Der Motorsport-Weltverband FIA hat zumindest hochoffiziell die Suche nach zwei Teams gestartet.
Ex-Formel-1-Pilot Michael Andretti möchte mit einem eigenen Team in die Formel 1 einsteigen. Der US-Amerikaner holte sich die General-Motors-Marke Cadillac an Bord, peilt einen Formel-1-Einstieg spätestens mit dem neuen Motoren-Reglement 2026 an. Bisher haben sich allerdings die bestehenden zehn Teams der Motorsport-"Königsklasse" quergelegt. Trotzdem hält die FIA an den Plänen, die Formel 1 zu erweitern, fest.
Deshalb gab die FIA am Donnerstag den Start eines Bewerbungsprozesses bekannt. Bis zu zwei Teams können demnach in die Formel 1 kommen, frühestens mit der Saison 2025. Gesucht werden deshalb Interessenten, die "auf konkurrenzfähigem Niveau in der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmen wollen", heißt es. Bewerber könnten demnach entscheiden, ob sie 2025, 2026 oder erst 2027 in die Formel 1 einsteigen wollen.
Acht Kriterien
Dabei stellte der Weltverband nun acht Auswahlkriterien vor. Darunter die "technischen Fähigkeiten und Ressourcen" der Bewerber oder "die Fähigkeit, die sportlichen, technischen und finanziellen Regeln der Formel 1 zu erfüllen". Interessenten müssen einen Geschäftsplan für die ersten fünf Jahre vorlegen, ebenfalls werden Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Auswirkungen berücksichtigt – Neueinsteiger müssen also ebenso ab 2030 klimaneutral sein. Dies ist das Ziel der Motorsport-"Königsklasse". Gleichzeitig hielt die FIA fest, dass Liberty Media als Rechteinhaber der Formel 1 weitere Auswahlkriterien festlegen könne.
Bei den bestehenden zehn Rennställen stieß das Formel-1-Interesse neuer Teams zuletzt auf wenig Gegenliebe. Und das aus einem einfachen Grund: die Motorsport-"Königsklasse" boomt zwar, vor allem auch in Amerika und Asien, Teams müssten die finanziellen Einnahmen dann allerdings mit einem Team mehr teilen. Die Argumentation deshalb: Alle zehn Rennställe waren auch in den schwierigen Jahren ein Teil der Formel 1.
200 Millionen an die anderen Teams?
Ein interessierter Rennstall muss den Statuten entsprechend auch im ersten Jahr Ausgleichszahlungen an die bestehenden Teams leisten. Von mindestens 200 Millionen Dollar ist die Rede. Der Weltverband will derweil seinerseits die Einnahmen steigern. Mehr Teams bringen auch der FIA mehr Startgelder, darüber hinaus muss jeder Pilot eine Superlizenz beantragen.
Die von der FIA laufende Bewerbungsfrist soll bis 30. April laufen, der Weltverband plant demnach, Ende Juni die Kandidaten zu präsentieren. Mehr als zwei neue Formel-1-Teams seien aber nicht angedacht. Wenn kein Bewerber als geeignet eingestuft wird, wird es auch keine weiteren Teams geben, hielt die FIA fest.