Fussball
Almer-Check: "Neuer ist rustikal, ter Stegen eleganter"
Bayern gegen Barcelona, Manuel Neuer gegen Marc-Andre ter Stegen! Ex-ÖFB-Goalie Robert Almer nimmt für "Heute" die Tormann-Titanen unter die Lupe.
Es ist das vorweggenommene Endspiel! Die Bayern treffen heute (21 Uhr) im Viertelfinale der Champions League in Lissabon (Por) auf Barcelona. Im Mittelpunkt stehen nicht nur die Torjäger Robert Lewandowski und Lionel Messi. Auch das Duell der deutschen Goalie-Giganten Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen sorgt für Spannung. "Heute" fragte bei Österreichs Team-Tormann-Trainer Robert Almer nach: Wer hat die Nase vorn?
"Auf diesem Niveau ist es ganz schwer, über Stärken und Schwächen zu sprechen", sagt der Experte, der 33 ÖFB-Länderspiele bestritten hat. "Hier entscheiden Nuancen. Fakt ist, dass sie komplett unterschiedliche Typen sind, was die Spielweise betrifft. Neuer ist rustikaler in seiner Art, ter Stegen bewegt sich eleganter, ist im Passspiel feiner. Geht es um das Lesen einer Partie und das Stellungsspiel, sind beide weltklasse."
Durchaus möglich ist, dass heute ein Elfmeterschießen entscheidet. "Neuer hat aufgrund seiner Größe (er ist um sechs Zentimeter größer, Anm.) einen kleinen Vorteil, was die Reichweite betrifft. Allerdings müsste man die Werte der Sprungkraft und der Schnelligkeit kennen, um ein seriöses Urteil zu fällen", meint Almer. "Am Ende entscheidet ohnehin die Frage, ob der Schütze die Nerven behält. Denn rein physikalisch gesehen hast du als Tormann bei einem Elfer keine Chance. Du hast weniger als eine Sekunde Zeit, um zu reagieren, musst dich schon vor der Schussabgabe für ein Eck entscheiden. Da ist viel Intuition dabei."
Wer ist die deutsche Nummer 1?
Neuer und ter Stegen liefern sich nicht nur heute ein Duell. Im deutschen Nationalteam stellen beide den Anspruch, die Nummer eins zu sein. Wen würde Almer aufstellen? "Beide hätten ihre Berechtigung. Neuer ist schon so lange dabei, hat also einen kleinen Vorteil. Ter Stegen müsste als Herausforderer eine Spur besser sein als er. Die Wachablöse ist nur eine Frage der Zeit, Neuer ist schon 34."