Wirtschaft

"Alles überteuert" – McDonald's-Mitarbeiter packt aus

Ein Mäcci-Mitarbeiter gibt einen kritischen Blick hinter die Kulissen des Fastfood-Riesen. Er verrät zudem, wie Kunden das frischeste Essen bekommen.

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Ein McDonald's-Mitarbeiter beim Abfüllen einer Portion Pommes frites. (Symbolbild)
Ein McDonald's-Mitarbeiter beim Abfüllen einer Portion Pommes frites. (Symbolbild)
Matthias Balk / dpa / picturedesk.com

Welcher Arbeitgebende ist am wenigsten attraktiv? Um das zu klären, hatte die Firma Randstad 4.341 Personen in der Schweiz befragt: Auf dem letzten Platz landete McDonald's. Die Fast-Food-Kette sagt auf Anfrage, dass sie das anders erlebe: Laut einer Befragung der Mitarbeiter sind 70 Prozent der "Crewmitglieder" und 85 Prozent der "Mitarbeitenden aus dem Restaurantmanagement" stolz darauf, bei McDonald’s zu arbeiten.

Ein 20-Jähriger vom McDonald’s in Murten berichtet ebenfalls Positives: Er schreibt auf Reddit, dass er gerne bei der Fastfood-Kette arbeite. Das Arbeitsklima sei gut, er habe ein tolles Team und die Vorgesetzten seien freundlich. Dank den flexiblen Einsatzplänen sei es zudem möglich, neben der Arbeit noch zu studieren.

Die Person äußert auf Reddit aber auch Kritik. Das sagt McDonald’s dazu.

Es muss schnell gehen

"Die Manager wollen, dass wir uns beim Servieren beeilen, da es für alles Zeitvorgaben gibt", schreibt der 20-Jährige auf Reddit. Die Filiale bleibe nur offen, wenn man die Zeiten einhalte. "Darum passiert es oft, dass wir etwas verlegen oder vergessen." Neue Pommes müssten in maximal sieben Minuten raus, Burger in zehn Minuten. "Ab und zu halten wir uns nicht an die Vorgaben", gibt der Angestellte zu.

McDonald’s Schweiz sagt dazu, dass die Gäste einen schnellen Service erwarten, speziell um die Mittagszeit. Man setze darum auch auf "vielfältige digitale Hilfsmittel", um solche Missverständnisse zu vermeiden.

So erhältst du frisches Essen

Doch wie kriegt man möglichst frisches Essen? "Bestellt Rares oder äußert Sonderwünsche!" Etwa vegane Burger oder Hendlfleisch, das nicht im McChicken drin sei, sondern im Spicy BBQ. Wer seinen Burger mit Speck, ohne Gurken oder ohne Zwiebeln wolle, löse eine "Spezialbestellung" aus, die man frisch zubereite. "So erhältst du keinen alten Cheeseburger, den jemand bestellte und nicht mehr wollte."

Bei McDonald's werden nach eigenen Angaben alle Burger nur noch frisch auf Bestellung zubereitet. (Symbolbild)
Bei McDonald's werden nach eigenen Angaben alle Burger nur noch frisch auf Bestellung zubereitet. (Symbolbild)
Matthias Balk / dpa / picturedesk.com

McDonald’s widerspricht: "Dieser Tipp ist irrelevant, denn wir bereiten heute alle Burger auf Bestellung zu." Ein Warmhaltefach sei nicht mehr im Einsatz – so seien die Menus stets frisch.

Kampf gegen Food-Waste

"Alles ist mittelmäßig und überteuert – vor allem die Shrimps und die Chicken Tenders", so die Person. Ins Essen gespuckt habe er unfreundlichen Gästen aber noch nie: "Das wäre unprofessionell." Er habe aber auch schon mal die kältesten Pommes abgefüllt, die Milch nicht ganz aufgefüllt oder nur eine Serviette abgepackt.

Ein klassisches Mäcci-Menü: Big Mac mit Pommes frites und Cola. (Symbolbild)
Ein klassisches Mäcci-Menü: Big Mac mit Pommes frites und Cola. (Symbolbild)
Matthias Balk / dpa / picturedesk.com

Man gehe sorgsam mit Lebensmitteln um, kontert McDonald’s. Die Teams seien genug erfahren, um zu wissen, an welchem Tag, um welche Uhrzeit und bei welchem Wetter sie welche Zutaten vorbereiten müssen. Da man Big Mac & Co. direkt auf Bestellung mache, könne man Lebensmittelabfälle vermeiden.

Aus Altfrittieröl wird Biodiesel

Und was passiert mit dem Essen, das McDonald’s nicht verkauft? "Wir müssen alles wegschmeißen, nicht mal die Angestellten dürfen es haben", sagt der Reddit-User. Laufe eine Zutat ab, müsse man sie entsorgen.

Bei McDonald’s gebe es im Küchenbereich rund 6,5 Gramm Speiseabfälle pro Person, sagt die Firma. Dieser Wert sei viel tiefer als in anderen Gastrobetrieben. Lebensmittelabfälle nutze man für Neues: "Aus unserem Altfrittieröl lassen wir Biodiesel herstellen und aus unseren organischen Küchenabfällen entsteht Biogas."

McDonald's-Bestellung geht im Internet viral

Auch abseits der Schweiz sorgt McDonald's für Schlagzeilen. So hatte fiel vergangenes Jahr die Telefonistin einer amerikanischen Filiale plötzlich aus allen Wolken, als ein Kunde 1.600 McChicken, 1.600 McDoubles und 3.200 Schokokekse auf einmal bestellte. Und dann sollte alles auch noch innerhalb von vier Stunden geliefert werden.

Hinter der XXL-Bestellung verbarg sich kein Scherzanrufer, sondern das lokale Gefängnis. Dort wurde offenbar "Fast Food Friday" gefeiert >>

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