Wien
Wiener stehen bei Sommer-Hitze für 4. Impfung Schlange
Trotz Glut-Hitze zog es die Wiener am Montag ins Impfzentrum. Viele holten sich kurz vor dem Urlaub den vierten Stich, das Personal wurde aufgestockt.
"Die Zahlen steigen, die dritte Impfung liegt länger zurück und der Urlaub steht an", erzählt Peter. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Impfwilligen trotzte der 62-Jährige den hohen Temperaturen und holte sich im Austria Center Vienna (Donaustadt) sein Jaukerl. Nachdem die Stadt am Vortag bekannt gab, den Zugang zur vierten Impfung für alle ab 12 Jahren zu erleichtern - wir berichteten - war der Andrang vor dem Impfzentrum groß.
Großer Andrang: Elf zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz
Viele wollten sich noch kurz vor der Urlaubsreise die Impfung holen. "In zwei Wochen geht es los, davor hole ich mir noch den vierten Stich", berichtet Ertan (81), der sich kurzfristig durch die Ankündigung der Stadt für den Ausflug ins Austria Center entschied. "Meine ganze Familie ist geimpft, uns geht es um die Sicherheit." Ebenfalls kurz entschlossen war die 60-jährige Brigitte, die vergebens auf kurze Schlangen hoffte: "Ich dachte, an so einem schönen Tag sind alle schwimmen", lachte sie. "Da hab ich geglaubt, ich komm ganz schnell dran."
Damit sollte Brigitte nicht recht behalten: Aufgrund des großen Andrangs bildete sich eine lange Schlange vor dem Zentrum, Jung und Alt warteten bis zu eineinhalb Stunden in der Sonne auf ihren Stich, Wasser wurde ausgeteilt. Stadt und Samariterbund reagierten rasch und setzten elf zusätzliche Mitarbeiter ein, um dem Ansturm gerecht zu werden. Knapp 1.000 Menschen holten sich allein am Montag das Jaukerl. Zum Vergleich: Vor rund einem Monat waren es noch zwischen 400 und 500 Impfungen pro Tag.
Samariterbund kann Ressourcen aufstocken
Einer von ihnen, der 47-jährige Jürgen, tat dies nach einer schweren Corona-Infektion: "Der Verlauf war alles andere als lustig und so etwas möchte ich nicht noch einmal haben", begründete er seine Entscheidung für die vierte Impfung. Trotz Termin wartete er eine Stunde auf den Stich, Peter (62) musste 1,5 Stunden ausharren.
Etwas schneller ging es schon bei Silvia (60), die sich für ihre neu geborene Enkelin impfen ließ: "Ich will nicht, dass sie das Virus bekommt. Die Impfung geht schnell und ist wirklich kein Problem". Nicht auf die Enkelin, dafür aber auf ihre 80-jährige Mutter achtet Anita (58): "Ich lasse mich impfen, um sie zu schützen. Die Zahlen steigen, viele kommen aus dem Urlaub zurück und ich bin in meinem Job in ständigem Kundenkontakt", erklärt sie.
Auch in den kommenden Tagen rechnet der Samariterbund mit einem großen Andrang auf das Impfzentrum. Man könne allerdings "relativ flexibel Ressourcen aufstocken", so eine Sprecherin.