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Alex Jones ist bankrott – und gibt weiter Geld aus
Der bekannte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones (49) hat wegen gut 1,5 Milliarden Dollar Ende 2022 Privatkonkurs angemeldet.
Alex Jones ist eine der polarisierendsten Persönlichkeiten der Vereinigten Staaten. Der ultrarechte Radiomoderator und Gründer der Plattform "Infowars", die krude Verschwörungstheorien verbreitet, ist schon mehrfach ins Visier der Behörden geraten. Mit seinem Podcast und Sendungen sowie dem Verkauf von allerlei Merchandising – unter anderem mit DVDs, Medikamenten, Potenzpillen, Nahrungsergänzungsmitteln und Schusswaffen – verdient er stets gutes Geld. Gegen die Ängste, die er mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien schürt, bot er auch Gegenmittel an – Präparate, die angeblich das selbstständige Denken fördern und vor ungewollter "Feminisierung" bewahren.
Ab 2018 ging es aber beruflich abwärts mit ihm: Zunächst sperrten ihn alle gängigen Social-Media-Plattformen, 2022 wurde er schließlich in mehreren Verfahren zur Zahlung von über einer Milliarde Schadenersatz verurteilt. Jones hatte behauptet, der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School mit 28 Toten im Jahr 2012 sei in Wahrheit von der Regierung von Barack Obama mithilfe von Schauspielern vorgetäuscht worden, um das Recht auf Waffenbesitz einschränken und eine Diktatur errichten zu können. Daraufhin verklagten mehrere Eltern von Opfern Jones und erstritten von ihm insgesamt über eine Milliarde Dollar Schadenersatz.
Eigentümer von acht Unternehmen
Diese Woche wurden Jones’ Finanzen nun von einem Insolvenzgericht in Texas offengelegt. Neben drei Häusern in Austin, Texas, zählen auch "drei Fahrzeuge, zwei Boote, zwei Schusswaffen und eine Katze" zu seinen deklarierten Besitztümern. In früheren Erklärungen hatte er Sachwerte in Höhe von "zwischen einer und zehn" Millionen Dollar angegeben. Er ist auch als Eigentümer von insgesamt acht Unternehmen, darunter die Muttergesellschaft von "Infowars" namens Free Speech Systems.
Von Letzterer ließ er sich einen Lohn von 600.000 Dollar pro Jahr auszahlen. Ende des vergangenen Jahres bat er allerdings ein Gericht darum, dieses Salär auf 1,3 Millionen erhöhen zu dürfen. Denselben Betrag soll er ausgegeben haben, um sich mit seiner Ex-Frau und seinen Eltern gerichtlich zu einigen.
Auch Jones’ Ausgaben wurden offengelegt. Dabei zeigte sich, dass Jones trotz seiner Verpflichtungen einen Lebensstil pflegt, der nicht eben als günstig bezeichnet werden kann. So gibt er an, pro Monat neben 40.000 Dollar Steuern unter anderem über 14.000 Dollar für Pflege und Ausbildung seiner bei der Mutter lebenden Kinder, 10.000 Dollar Alimente und 7.000 Dollar Unterhaltskosten für seine Immobilien auszugeben. Und offenbar gibt sich Jones auch gerne karitativ tätig: Einer Kirche in Austin ließ er laut Gerichtsdokumenten 2.000 Dollar zukommen.