Oberösterreich
"Alarmstufe Rot" – Atom für EU nachhaltig, Holz nicht
Aufstand gegen eine geplante EU-Richtlinie: Holz soll bald nicht mehr als nachhaltig gelten. Die OÖ-Agrarlandesrätin will das so nicht hinnehmen.
"Mitten in der schlimmsten Gas-Versorgungskrise der Geschichte fehlt mir jedes Verständnis dafür, dass das EU-Parlament Holz nicht länger als erneuerbare Energie werten will", wettert Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Was ihr zusätzlich aufstößt: "Gas und Atomenergie aber schon."
Die Politikerin ortet "Alarmstufe Rot für die heimische Forstwirtschaft und die Energiewende": Diese Woche wird auf europäischer Ebene über die Überarbeitung der sogenannten Erneuerbaren Energie Richtlinie (RED) entschieden.
Der Entwurf der aktuellen RED III, der dem EU-Parlament vorliegt, beinhalte weitreichende Neuerungen mit gravierenden Folgen, kritisiert Langer-Weninger. "Die Förderfähigkeit von Holz einfach mir nichts dir nichts zu streichen, entzieht der europaweiten und nationalen Energiewende den Boden."
Die Europäische Union konterkariere ihre eigenen Energie- und Klimaziele, so die Landesrätin weiter. "Mir scheint, das EU-Parlament sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dabei gibt es nur eine Handvoll Energieträger, die eine echte Alternative zu fossilen Brennstoffen sind. Holz ist definitiv eine davon."
„"Mir scheint, das EU-Parlament sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dabei gibt es nur eine Handvoll Energieträger, die eine echte Alternative zu fossilen Brennstoffen sind." OÖ-Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP)“
Langer-Weninger untermauert ihre Kritik mit einem Ranking der Nutzung erneuerbarer Energieträger: Mit 48 Prozent nimmt Biomasse in Oberösterreich klar den ersten Platz ein. Auf den Plätzen folgen Wasserkraft mit 36 Prozent sowie Wind- und Solarenergie mit 16 Prozent.
166 Millionen Meter Vorrat an Holz
Holz als fester Biomasse komme eine entscheidende Rolle zu, die in den kommenden Jahren noch ordentlich und trotzdem nachhaltig ausgebaut werden könne, ist die Landesrätin überzeugt. Sie verweist auf das Potenzial der Wälder als Ressource für die Forcierung erneuerbarer Energie: Allein in Oberösterreich belaufe sich der Holzvorrat auf 166 Millionen Meter – Tendenz steigend.