Fussball

Alarm bei Rapid: "Niederlage berührt nicht mal mehr"

Rapid geht in Wolfsberg 1:4 unter. Die Fans sind sauer, fordern Veränderung. Dem einen oder anderen ist die Lust auf das Stadion schon vergangen.

Sebastian Klein
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Wenig Stimmung im Block West.
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Gepa

Nur vier Siege, sechs Remis, jetzt die sechse Niederlage. Rapid ist Bundesliga-Mittelmaß. Mit der 1:4-Pleite in Wolfsberg rutschen die Hütteldorfer in die zweite Tabellenhälfte zurück.

Ernüchternd ist nicht nur die Punkteausbeute. Der ideenlose und lustlose Auftritt in Kärnten bewegt Trainer Didi Kühbauer zu drastischen Worten. Sein Sky-Interview nach der Niederlage wird zur Wutrede gegen sein eigenes Team: "Das war heute von der ersten bis zur 90. Minute eine Qual. Das war enttäuschend und beschämend. Beim einen oder anderen Spieler war heute nicht zu erkennen, dass sie wissen, was es bedeutet, für Rapid zu spielen. Das ist nicht Rapid, das ist dann irgendeine Mannschaft."

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    Kritik an Kühbauer

    Ähnlich sehen das auch die Rapid-Fans. Auf den Social-Media-Kanälen des Klubs und auf diversen Fan-Seiten häufen sich erboste, enttäuschte, genervte Stimmen. Viele richtet sich gegen Trainer Kühbauer, gegen die Spieler, auch gegen die Klubführung - alle gegen die derzeitige Situation in West-Wien.

    Die Initiative SCR, die 15.000 Facebook-Follower zählt, fasst zusammen: "Am meisten stört uns die Körpersprache der Spieler. Wir meckern über jede Aktion und jeden Fehler, es ist immer der Schiri oder jemand anderer Schuld. Das ist Herr Kühbauer. Er ist der, der diese negative Art jedes Match an der Linie vorlebt. Aus diesem Sumpf kommen wir ohne Veränderung nicht mehr raus!"

    Der Chefcoach kommt auch unter den beliebtesten Kommentaren auf der offiziellen Klub-Seite nicht gut weg. "Irgendwann muss es leider genug sein", schreibt ein Fan. Ein anderer meint: "Diese Mannschaft ist einfach tot! Didi hat es mit seinem Staff in 3 Jahren nicht geschafft, der Mannschaft Leben einzuhauchen! Deswegen muss jetzt eine Veränderung her! Das das nicht das einzige ist, woran es hackt, ist auch klar! Aber es wäre mal ein Anfang, wieder einmal!"

    "Schleppe mich ins Stadion"

    Viele Likes kassiert auch der Beitrag einer treuen Stadion-Besucherin, der die Freude an den Spielen Rapids vergangen ist: "Ihr habt es tatsächlich geschafft, dass mich diese Niederlage nicht mal mehr berührt! Wahrscheinlich ist das so aus reinem Selbstschutz! Es ist mehr als nur traurig was da Woche um Woche verbrochen wird! Es ist wirklich nimmer zum aushalten! Ich schleppe mich nur noch ins Stadion anstatt voller Vorfreude hinzufahren und erlebe eine Enttäuschung nach der anderen! Bitte besinnt euch doch endlich! Wir sind RAPID!!!"

    Doch wer ist Rapid derzeit? Kühbauer scheint sich diese Frage ja selbst zu stellen, sagt nach dem Spiel: "Das ist nicht das Rapid, das ich vertrete."

    Ein enttäuschter Anhänger beantwortet die Frage nach dem Selbstverständnis des Klubs inzwischen so: "Rapid ist nur mehr ein Punktelieferant!!! Jeder Gegner freut sich auf uns..."

    In Hütteldorf müssen angesichts dieser Stimmungslage die Alarmglocken schrillen. Die Stimmung im Stadion ist derzeit ohnehin mehr als nur gedrückt. Zur Erinnerung: Der Block West protestiert gegen die 2G-Regeln mit einem Stimmungsboykott. Doch auch auf virtuelle Ebene scheint die Unterstützung dieser Tage auszubleiben.

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