"Nicht ignorieren"

"Akute Notlage" – Alpenverein mit Hilferuf an Regierung

Extremwetter und Klimakrise setzen den Wanderwegen und Schutzhütten immer stärker zu. Die Kosten zur Instandhaltung sind explodiert.

Leo Stempfl
"Akute Notlage" – Alpenverein mit Hilferuf an Regierung
Immer mehr Schutzhütten in den Alpen müssen schließen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Einen eindringlichen Appell richtet der österreichische Alpenverein dieser Tage an seine Mitglieder. Klimawandel, immer extremer werdende Wetterbedingungen und viele weitere Faktoren erschweren die Aufgaben und Arbeiten in den Bergen massiv. Um den Herausforderungen Herr zu werden, wurde eine Petition gestartet, "die unsere Regierung nicht ignorieren kann", schreibt etwa Georg Lenz, Präsident des Alpenverein Edelweiss.

Die 272 Schutzhütten und 50.000 Kilometer Wanderwege "drohen buchstäblich wegzubröckeln", heißt es auf der eigens dafür eingerichteten Seite "notruf-aus-den-alpen.at". Drei bis vier Hütten können die alpinen Vereine durchschnittlich pro Jahr nicht mehr weiterführen, Wege müssen gesperrt oder aufgelassen werden.

Klimakrise setzt Infrastruktur zu

Denn was viele nicht wissen: Nahezu keine Hütte kann die Instandhaltungskosten aus dem laufenden Hüttenbetrieb finanzieren. Die Beschilderung und Markierung der Wege wird von Ehrenamtlichen übernommen. Gleichzeitig nehmen Hangrutschungen, Felsstürze und Sturmschäden infolge der Klimakrise zu. Bewältigt werden muss all das mit Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuschüssen der öffentlichen Hand.

Diese Mittel reichen nun aber offenbar nicht mehr aus. Alpenverein, Naturfreunde, Touristenklub und weitere Verbände fordern deswegen von der Bundesregierung ein Notfallpaket in Höhe von 95 Mio. Euro zur Rettung der Schutzhütten und Wege Österreichs. Das soll auch im Programm der nächsten Regierung verankert werden.

Mittel reichen nicht mehr

Als Begründung wird unter anderem genannt, dass die Fördermittel durch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft zuletzt 2013 angepasst wurden. Seitdem sind jedoch die Baukosten im Tal um 42 Prozent gestiegen, im Hochgebirge noch stärker. "Das ist nicht mehr tragbar für die Vereine – vor allem in einer Zeit, in der immer mehr massive Schäden aufgrund von Extremwetterereignissen infolge der Klimakrise entstehen."

Die Petition, die ebenfalls unter "notruf-aus-den-alpen.at" unterzeichnet werden kann, hat mittlerweile schon 25.000 Unterschriften gesammelt.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Der österreichische Alpenverein hat angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel und extreme Wetterbedingungen einen Hilferuf an die Regierung gerichtet
    • Schutzhütten und Wanderwege sind von Verfall bedroht, da die finanziellen Mittel aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und öffentlichen Zuschüssen nicht mehr ausreichen
    • Ein Notfallpaket in Höhe von 95 Millionen Euro wird gefordert, um die Rettung der alpinen Infrastruktur zu gewährleisten
    • Die Petition hat bereits 25.000 Unterschriften gesammelt
    leo
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen