Wien
Aktuell 35 aktive Affenpocken-Fälle alleine in Wien
17.000 Fälle weltweit! Die WHO rief wegen der Affenpocken-Ausbreitung jüngst die höchste Alarmstufe aus. Die Krankheit kursiert auch in Wien.
Hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln, die stark jucken: Neben der heftigen Sommer-Coronawelle sorgen auch die Affenpocken für große Sorge bei den Medizinern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte den Affenpocken-Ausbruch in mehr als 50 Ländern daher am vergangenen Samstag zu einer "Notlage von internationaler Tragweite".
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Bisher 65 Affenpocken-Fälle in Wien
Am 22. Mai wurde in Österreich der erste Affenpocken-Fall bestätigt – "Heute" berichtete. Es handelte sich um einen Wiener (35), er wurde in der Klinik Favoriten behandelt und gilt mittlerweile als genesen. So wie auch 29 andere Wiener, die seither an den Affenpocken erkrankten waren. Die Zahl der aktiv Erkrankten liegt laut dem Büro des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) aktuell bei 35. Es handelt sich dabei ausschließlich um Männer im Alter von 20 bis 45 Jahren, heißt es von der Stadt gegenüber "Heute".
Vier Erkrankte sind in Spitalsbehandlung
Vier der aktuell Erkrankten seien derzeit in Spitalsbehandlung – als Vorsichtsmaßnahme, wie betont wird. Die Schwere der Erkrankung und der üblicherweise relativ harmlose Verlauf würden eine generelle Spitalspflicht nicht rechtfertigen, heißt es weiter.
Derzeit keine breite Impfkampagne vorgesehen
Das gelte laut Erlass des Gesundheitsministeriums vom 18. Juli auch für eine breit angelegte Pocken-Impfung. Konkret heißt es: "Aufgrund der Epidemiologie, des spezifischen Infektionsgeschehens und der geringen Infektionswahrscheinlichkeit ist eine Impfung der allgemeinen Bevölkerung gegen Affenpocken nicht empfohlen und nicht vorgesehen." Abgesehen davon, würde auch die Versorgung mit Vakzinen eine breite Ausrollung der Impfung nicht hergeben. Von den knapp 3.000 in Österreich verfügbaren Impfdosen wurden Wien vom Bund 500 Stück zugeteilt.
Derzeit würden nur zwei Personengruppen eine Impfung erhalten: Jene, die engen körperlichen Kontakt mit einem nachgewiesenen Affenpocken-Fall hatten – sogenannte "Ringimpfungen im direkten Umfeld von Erkrankten – und Personal in Speziallaboren, die mit Orthopoxviren arbeiten.
Sex ist Hauptüberträger
Wien eine aktuelle britische Studie belegt, entstehen 95 Prozent aller Infektionen mit den Affenpocken über Sexualkontakte. Es sei aber wichtig zu betonen, ", dass die Affenpocken keine Geschlechtskrankheit im traditionellen Sinne sind – sie können durch jede Art von engem körperlichen Kontakt übertragen werden", erklärte Studienautor John Thornhill.