Polizei verhört Flitzer
Aktivisten stürmten vor Rennen Spielberg-Strecke
Aufregung vor dem Spielberg-Grand-Prix! Aktivisten wurden am Sturm der Rennstrecke gehindert, werden von der Polizei verhört.
Gefährliche Störaktion! Am Sonntag versuchten drei Flitzer direkt vor dem geplanten Start des Formel-3-Rennens von Österreich auf die Rennstrecke zu gelangen.
Die "Flitzer" gelangten dabei bis ins Kiesbett, also nahe an die Strecke, ehe sie von Sicherheitskräften gestoppt werden konnten. Der Start des Rennens verzögerte sich.
Offenbar handelte es sich bei den festgenommenen Personen um Klimaaktivisten. Sie werden von der Polizei verhört.
Im Vorjahr war das Traumpaar Dominic Thiem und Lili Paul-Roncalli im Spielberg-Paddock:
Thiem mit Freundin Lili bei der Formel 1 in Spielberg
Flitzer haben derzeit Hochsaison. Bei den deutschen Nachbarn sorgen sie bei den EURO-Hits für Spielunterbrechungen und, wie im jüngsten Fall rund um Superstar Cristiano Ronaldo, für gefährliche Situationen. Ein junger Fan war direkt vor dem Portugiesen von der Tribüne gesprungen. Eine Sicherheitskraft hatte einen möglicherweise folgenschweren Crash mit Ronaldo nur mit großem Körpereinsatz verhindert.
Im Motorsport ist die Gefahr logischerweise ungleich größer. Personen auf und neben der Strecke stellen für die Gesundheit aller Beteiligten ein immenses Risiko dar. Zeitgleich ist die Königsklasse des Motorsports speziell für Klimaaktivisten aufgrund ihrer hohen Reichweite und der Symbolkraft im Kampf gegen die Klimakatastrophe eine Bühne. Bereits im Vorjahr war es zu gefährlichen und Aufsehen erregenden Protesten gekommen.
Update: Statement der "Letzten Generation"
Die "Letzte Generation" gab in einer Aussendung bekannt, dass es sich um drei Aktivisten aus den eigenen Reihen gehandelt habe, die mit Warnwesten und Bannern ausgerüstet über die Absperrungen geklettert seien.
In einem Statement von der 20-jährigen Vetreterin Maya Brausch heißt es: "Wir sind nicht hier, um Spaß zu verderben. Doch die Realität der Formel 1 – Privatjets, Fototermine mit Ölscheichs und ein erfundenes Image als harmloses Freizeitevent – ist nicht zeitgemäß. Die Formel 1 inszeniert sich als klimaneutral aber stützt sich dabei aber auf massives Greenwashing. Die Realität zeigt eine Sportart, die tief in fossilen Brennstoffen verwurzelt ist und enorm viele Ressourcen verschwendet."
"Dass die Castrol und damit die BP-Gruppe, ein Vertreter der fossilen Brennstoffindustrie, das Rennen sponsert, verdeutlicht die problematische Verbindung zwischen der Formel 1 und den Hauptverursachern der Klimakrise", erklärt Hannah Dechler (18), Schülerin.
"Angesichts der jüngsten schweren Unwetter und Flutkatastrophen und Toten ist es zynisch, solche Großevents ohne radikale Änderungen fortzuführen. Noch schlimmer ist allerdings die anhaltende Untätigkeit der Bundesregierung. Wir sind hier, um zu fordern, dass echte Maßnahmen ergriffen werden. Es ist Zeit, Klimaschutz endlich in der Verfassung zu verankern", sagt Robert Brauckmann (32), Technischer Ausbilder.