Wien

Aktivisten nehmen Wiener Rammstein-Konzert ins Visier

Das Rock-Event am 26. Juli im Wiener Ernst-Happel-Stadion könnte zum brandheißen Protest-Brennpunkt werden.

Clemens Pilz
Rammstein-Frontmann Till Lindemann
Rammstein-Frontmann Till Lindemann
Malte Krudewig / dpa / picturedesk.com

Seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann – Frauen berichteten von K.O.-Tropfen und sexuellen Übergriffen – hat die ohnehin nicht leise Band Rammstein keine ruhige Minute mehr. Auch das Wien-Konzert am 26. Juli wird von Boykottrufen und Protestankündigungen überschattet.

So stellte die Kampagnenorganisation #aufstehn bereits eine Kundgebung vor dem Ernst-Happel-Stadion in Aussicht. Man wolle angesichts der Vorwürfe unter dem Motto "Keine Bühne für Täter" ein starkes Zeichen setzen, hieß es in einer Aussendung.

Anwälte gehen gegen Petitionen vor

Eine Petition der Plattform wurde bereits von mehr als 16.500 Menschen unterzeichnet. Auch in Deutschland wird gegen Lindemann kampagnisiert – eine Petition von Campact sammelte bereits über 70.000 Unterstützer, woraufhin die Anwälte des Musikers dem Initiator eine Unterlassungsaufforderung zukommen ließ.

Darin ist die Rede von unwahren und schwer ehrverletzenden Tatsachenbehauptungen: "Unser Mandant hat keine jungen Frauen missbraucht", heißt es. Campact will der Unterlassungsaufforderung nicht nachkommen und muss sich wohl auf ein gerichtliches Nachspiel einstellen.

Übergriffe auf After-Show-Partys?

Zuletzt hatten sich mehrere Frauen mit Vorwürfen gegen Lindemann gemeldet. Sie berichteten etwa, dass sie während Konzerten ausgewählt und für After-Show-Partys rekrutiert worden seien. Dort sei es dann zu Übergriffen gekommen, was Lindemann stets zurückwies. Ermittlungen diesbezüglich sind in Deutschland anhängig.