Höhere Strafen

Aktion Scharf! 500 Roadrunner mussten Taferl abgeben

Unbelehrbaren Rasern kann ab sofort das Auto weggenommen werden. Der Stadt Wien gehen die Regeln nicht weit genug. 2023 gab es 500 Taferl-Abnahmen. 

Thomas Peterthalner
Aktion Scharf! 500 Roadrunner mussten Taferl abgeben
Stadt will strengere Strafen für Raser in Wien.
Screenshot Video

Raser und illegale Straßenrennen sind schon lange ein Problem in Wien. Immer wieder gibt es schwere Unfälle, oft enden diese auch tödlich. Mit 1. März 2024 wurden nun die Regeln gegen Raser verschärft. Gefährlichen Bleifüßen kann nun bei "extremen Tempo-Überschreitungen" sogar das Auto weggenommen werden. Wer im Ortsgebiet 60 km/h und auf Freilandstraßen 70 km/h zu schnell unterwegs ist, muss zumindest mit einer zeitweisen Beschlagnahmung seines Autos rechnen. 

500 Kennzeichen abgenommen

In Wien sind Raser vor allem am Wiener Gürtel, auf der Triester Straße (Wien-Favoriten) und am Kahlenberg (Wien-Döbling) ein Ärgernis. Immer wieder gibt es hier illegale Straßenrennen, die andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Im Dezember 2022 starb eine unbeteiligte Fußgängerin am Lerchenfelder Gürtel: Ein Raser hatte die Kontrolle über seinen BMW verloren  und die Passantin am Gehsteig gerammt. Die Frau hatte keine Chance, verstarb leider wenig später. 

Im letzten Jahr waren Polizei und Landesfahrzeugprüfstelle verstärkt bei nächtlichen Schwerpunktkontrollen im Einsatz Dabei wurden in Wien 2023 rund 1.500 Fahrzeuge überprüft, über 500 Mal wurde Gefahr in Verzug festgestellt und das Kennzeichen vor Ort abgenommen.

Stadträtin Ulli Sima mit Berliner Verkehrsjurist Andreas Winkelmann.
Stadträtin Ulli Sima mit Berliner Verkehrsjurist Andreas Winkelmann.
Sabine Hertel

Anti-Raser-Paragraf 

Die Gesetzesverschärfung sei "ein begrüßenswerter erster Schritt", gehe aber noch nicht weit genug, heißt es aus dem Büro von Ulli Sima. "Neben verstärkten Schwerpunktkontrollen und baulichen Maßnahmen an Szene-Hotspots die wir bereits umgesetzt haben brauchen wir vor allem auch weitere Gesetzesverschärfungen. Ich denke hier insbesondere an die Schaffung eines eigenen Straftatbestands für illegale Straßenrennen nach deutschem Vorbild. Dort ist das bereits Realität und auch in Österreich sollte klar sein: Wer rücksichtlos das Leben anderer gefährdet muss mit harten Konsequenzen rechnen", fordert Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SP).

Fahrzeugdaten auslesen

Gefordert werden auch die standardmäßige Auslesung der elektronischen Fahrzeugdaten zur Rekonstruierung eines Unfallhergangs vor Gericht. Die Vereinheitlichung des Verwaltungsstrafregisters, um Wiederholungstäter über Bundesländer hinweg zu identifizieren, sei notwendig. In Deutschland sei das bereits üblich, Österreich hinkt hier hinterher.

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    Getty Images/iStockphoto

    Auf den Punkt gebracht

    • Seit dem 1 März gelten strengere Regeln für Raser, die bei "extremen Tempo-Überschreitungen" sogar das Auto verlieren können, der Stadt Wien geht diese Regel nicht weit genug und ist der Meinung, dass weitere Gesetzesverschärfungen benötigt werden, einschließlich der Schaffung eines eigenen Straftatbestands für illegale Straßenrennen nach deutschem Vorbild
    • Außerdem wird die standardmäßige Auslesung von elektronischen Fahrzeugdaten zur Rekonstruktion von Unfallhergängen vor Gericht gefordert
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