Schädelbasisbruch

AKH-Toparzt zu Burgstaller: "Sehr, sehr gutes Zeichen"

Rapids Guido Burgstaller liegt mit einem Schädelbasisbruch im Spital. Laut AKH-Top-Arzt Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schreiber ist ein Comeback möglich.

AKH-Toparzt zu Burgstaller: "Sehr, sehr gutes Zeichen"
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schreiber spricht über die schwere Kopfverletzung von Rapid-Star Guido Burgstaller,
Gepa, ÖRK/Markus Hechenberger

"Ich glaube schon, dass eine Rückkehr in den Fußball realistisch ist", sagt Dr. Wolfgang Schreiber. Der Top-Mediziner ist Chefarzt des Roten Kreuzes und Teamleiter im Wiener AKH – Universitätsklinik für Notfallmedizin. Seine Einschätzung: "Objektiv aus medizinischer Sicht und nach allem, was ich über den Fall aus den Medien lese, ist es realistisch, dass die Verletzung komplett ausheilt. Heißt: Es gibt dann kein erhöhtes Risiko, dass die Verletzung ein weiteres Mal auftritt."

Anmerkung des Mediziners: „Wenn man so will haben Fußballer ohnehin ein chronisches Schädel-Hirn-Trauma durch die ständigen Kopfbälle und Zusammenstöße.

Die Karriere von Guido Burgstaller

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    Die Karriere von Rapid-Ikone und Ex-ÖFB-Teamspieler Guido Burgstaller. Bei einer brutalen Attacke erlitt der Kärntner im Dezember 2024 einen Schädelbasisbruch – womöglich das Ende einer illustren Karriere. Hier seine Stationen im Überblick.
    Die Karriere von Rapid-Ikone und Ex-ÖFB-Teamspieler Guido Burgstaller. Bei einer brutalen Attacke erlitt der Kärntner im Dezember 2024 einen Schädelbasisbruch – womöglich das Ende einer illustren Karriere. Hier seine Stationen im Überblick.
    Gepa, Imago

    "Gute und wichtige Information"

    Was Burgstaller betrifft, "sei es eine sehr gute und wichtige Information, dass er immer ansprechbar war. Das ist ein sehr, sehr gutes Zeichen (Anm. der Red.: Burgstaller war nach der Prügel-Attacke und nach Eintreffen der alarmierten Sanitäter laut Berufsrettung ansprechbar)."

    Und: "Sollte er sich auch an den Vorfall erinnern können, wäre das schon ein deutliches Signal, dass das Gehirn nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde."

    Aber: "Beim Schädelbasisbruch gibt es viele verschiedenen Untergruppierungen der Brüche. Das macht Prognosen schwierig."

    Eine Operation sollte Burgstaller erspart bleiben. Dr. Schreiber: "Nahezu 100 Prozent werden diese konservativ behandelt. Das heißt ohne Operation, Schrauben, Platten."

    Brutale Attacke

    Burgstaller wurde vergangenen Samstag um 6 Uhr Früh vor der Wiener Diskothek Volksgarten niedergeschlagen, erlitt einen Schädelbasisbruch. Die gute Nachricht: Der Vater einer fünfjährigen Tochter ist im AKH am Weg der Besserung, soll keine bleibenden Schäden davontragen.

    "Wir telefonieren, es geht ihm den Umständen entsprechend gut", sagt Rapid-Sportchef Markus Katzer im "Standard". Aber: Eine geplante Befragung Burgstallers durch die Polizei konnte am Dienstagvormittag noch nicht vorgenommen werden.

    Auf der Jagd nach dem flüchtigen Täter haben die Ermittler dank Überwachungskameras konkrete Hinweise. Wie berichtet soll Burgstaller mit Begleitung im Lokal gewesen sein, anschließend Opfer eines Eifersuchts-Vorfalls geworden sein. Nähere Hinweise werden die Einvernahmen der Zeugen bringen. Laut Polizei war es keine Tat mit Vorsatz, auch gibt es keine Hinweise auf einen Fan-Hintergrund mit der Austria.

    Wie lange Burgstaller im Spital bleiben muss, ist unklar. Eine Fortsetzung seiner Karriere ist aber nicht unmöglich – wie auch Dr. Schreiber bestätigte.

    Das Notfall-Protokoll

    Für "Heute" erklärt der Top-Mediziner das Notfall-Protokoll bei einem Schädelbasisbruch:

    "Das hängt zunächst davon ab, wie die Rettung die Situation einschätzt. Empfindet die Rettung den Fall als besonders kritisch, wird eine Vorankündigung für den unfallchirurgischen Schockraum abgesetzt. Dort werden zunächst alle Vitalfunktionen und klinischen Hinweise überprüft. Innerhalb von einer Viertelstunde wird der Patient auf einer Trage in ein Trauma-CT-Gerät direkt in den Schockraum geschoben und der Kopf, meist auch der gesamte Körper, überprüft."

    "Stuft die Rettung den Fall als nicht ganz so kritisch ein, kommt der Patient auf die normale Ambulanz. Auch dort läuft das Prozedere ähnlich ab, werden die Vitalfunktionen gecheckt und bekommt der Patient relativ rasch ein CT."

    "Mit einem Schädelbasisbruch kommen die meisten Patienten dann auf die Normalstation zur Schonung. Dort liegt der Patient im Bett, hat keine zusätzlichen Stützvorrichtungen. Nach einigen Tagen wird er im Normalfall heimgehen dürfen."

    Ganz genereller Hinweis des Top-Mediziners, sollte bei einem Unfall Alkohol im Spiel sein: "Bei Alkoholisierung fallen die Schutzreflexe beim Menschen weg."

    (Sebastian Klein/Klaus Pfeiffer)

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    Auf den Punkt gebracht

    • Guido Burgstaller, Spieler von Rapid Wien, erlitt nach einer Prügelattacke einen Schädelbasisbruch und befindet sich im AKH auf dem Weg der Besserung.
    • Laut Dr. Wolfgang Schreiber, Chefarzt im Wiener AKH, ist eine vollständige Heilung und Rückkehr in den Fußball realistisch, da keine bleibenden Schäden zu erwarten sind.
    sek, red
    Akt.