Niederösterreich
AK und SP kritisieren Lücke bei Sonderbetreuungszeit
Erst am 1. Oktober tritt die Sonderbetreuungszeit-Regelung in Kraft. Das stellt im Zusammenhang mit Corona derzeit viele Eltern vor Probleme.
Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) ist am Dienstag für eine auch für den September und damit rückwirkend geltende Sonderbetreuungszeit eingetreten. Dass die Regelung erst per 1. Oktober wieder in Kraft treten wird, stelle hunderte Eltern seit Beginn des neuen Schuljahres im Zusammenhang mit Corona vor erhebliche Probleme, betonte Präsident Markus Wieser in einer Aussendung. Er forderte die Bundesregierung auf, "diesen Fehler" umgehend zu korrigieren.
Sonderbetreuungszeit ausgelaufen
Wird bei Schul- oder Kindergartenkindern eine Corona-Infektion festgestellt oder hatten diese mit nachweislich Erkrankten Kontakt, müssen sie behördlich in Quarantäne. Die eingeführte Sonderbetreuungszeit war zwischenzeitlich ausgelaufen und wird von Oktober bis Jahresende wieder in Geltung sein.
Telefone laufen heiß
Aufgrund der entstandenen Lücke würden aktuell bei der AKNÖ die Telefone heiß laufen, hieß es in der Aussendung. Bemängelt werde häufig, dass betroffene Eltern Urlaub nehmen oder Pflegeurlaub beantragen müssten. "Die Betreuung von Kindern zu Hause muss sichergestellt sein, ohne dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dafür erhebliche Nachteile in Kauf nehmen müssen", wurde Wieser zitiert.
Auch der Landesparteivorsitzende der SPNÖ, Landesvize Franz Schnabl, fordert "umgehend die Korrektur dieses Fehlers", wie es in einer Aussendung heißt. Schnabl: „Wie die Arbeiterkammer Niederösterreich berichtet, ist die Aufregung der Eltern aktuell sehr groß, da sie nicht wissen, wie sie die Betreuung ihrer Liebsten im Fall einer Quarantäne bewerkstelligen sollen! Auch in unserem online eigens eingerichteten Beschwerdebriefkasten (Anm.: https://beschwerdebriefkasten.at/) erhalten wir erste Zusendungen! Wir fordern umgehend die Änderung dieses groben Fehlers der Bundesregierung und eine rückwirkende Sonderbetreuungszeit mit Anfang September!“
"Verordnung muss geändert werden"
Arbeitnehmersprecher und Landtagsabgeordneter Rene Pfister pflichtet Schnabl bei und ergänzt: „Hunderte Eltern werden in Niederösterreich aktuell vor vermeidbare Probleme gestellt, weil ÖVP und Grüne zum x-ten Mal ihre Hausaufgaben nicht erledigen und einen Fauxpas nach dem anderen liefern! Es darf jedenfalls nicht sein, dass berufstätige Eltern einen Nachteil bei der notwendig gewordenen Betreuung ihrer Kinder erfahren! Diese Verordnung muss umgehend geändert werden!“