Oberösterreich

AK-Test: So viel Mikroplastik steckt in Sportshirts

Die Arbeiterkammer testete bei zehn Sportshirts, wieviel Mikroplastik beim Waschen ins Abwasser gelangt.

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Der Konsumentenschutz testete, wie viel Mikroplastik beim Waschen der Sportkleidung ins Abwasser gelangt.
Der Konsumentenschutz testete, wie viel Mikroplastik beim Waschen der Sportkleidung ins Abwasser gelangt.
Istock

Ob beim Laufen, Radfahren oder Fußballspielen – jeder der Sport treibt, tut dies meist in Kleidung in Kunstfasern. Beim anschließenden Waschgang löst sich bekanntlich Mikroplastik aus der synthetischen Sportbekleidung und gelangt ins Abwasser.

Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ haben nun zehn Sportshirts im Labor testen lassen. Die schlechte Nachricht: Weder teure Leibchen, noch welche mit recyceltem Kunststoff schnitten im Vergleich besser ab. 

Jedoch konnte mit einem speziellen Waschbeutel der Mikroplastik-Ausstoß beim ersten Waschen deutlich reduziert werden. 

Insgesamt zehn Funktionsshirts aus Polyester der Hersteller adidas, asics, C&A, H&M, Benger (Hervis), Pro Touch (Intersport), Nike, Tchibo und Under Armour haben das Umweltbundesamt im Auftrag des Konsumentenschutzes der AK OÖ in einer Haushaltswaschmaschine gewaschen und anschließend das Abwasser auf Mikroplastik untersucht. Der Preis der Shirts lag zwischen 9,90 und 40 Euro. Vier der getesteten Produkte bestanden zum Teil aus recyceltem Polyester.

Größte Menge bei einem der teuersten Shirts

Das Ergebnis des Labortests zeigt, dass die Shirts bei der Erstwäsche zwischen 50 und 258 mg Mikroplastik pro Kilogramm (mg/kg) Wäsche verloren. Am wenigsten Mikroplastik wurde aus dem günstigsten Funktionshirt von C&A ausgewaschen. Die mit Abstand größte Menge löste sich aus dem Tech SS Tee Laufshirt der Marke Under Armour, das zu den teuersten Shirts im Test gehörte.

Einen bedeutenden Unterschied machte jedoch die Verwendung eines speziellen Waschbeutels der Marke Guppyfriend, der dafür konzipiert ist, die beim Waschen abgebrochenen Mikrofasern herauszufiltern und so die Menge an Mikroplastik im Abwasser zu verringern. 

46.175 Tonnen Mikroplastik

Durch den Beutel reduzierte sich der Mikroplastik-Ausstoß beim Tchibo Funktionsshirt auf 37 mg/kg. Zum Vergleich wurde ein weiteres Tchibo-Shirt ohne Waschbeutel gewaschen und produzierte dabei 87 mg/kg Wäsche, also mehr als das Doppelte.

Bis zu 46.175 Tonnen Mikroplastik werden laut aktuellen Schätzungen alleine durch das Wäschewaschen in europäische Gewässer freigesetzt, da es über Kläranlagen nicht zur Gänze gefiltert werden kann. Je kleiner die Plastikpartikel sind, desto wahrscheinlicher werden sie von Wasserorganismen aufgenommen. So gelangt es dann in die Nahrungskette. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch nicht ausreichend erforscht.

Die AK hat drei Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik:

1
Neue Kleidung

Neue Kleidungsstücke setzen die meisten Mikroplastikfasern frei. Setzen Sie deshalb auf hochwertige und langlebige Sportbekleidung, die Sie möglichst lange tragen.

2
Waschbeutel verwenden

Wie der Test zeigt, kann die Verwendung eines Guppyfriend Waschbeutel die Menge an Mikroplastik im Abwasser erheblich reduzieren - besonders bei der Erstwäsche.

3
Natürliche Materialien

Verwenden Sie Sportbekleidung aus natürlichen Materialen, wie etwa mulesingfreie Merinowolle. Die ist genauso atmungsaktiv, wie Funktionskleidung aus Kunststoff und darüber hinaus geruchsneutralisierend.

Weitere Infos zu dem Mikroplastik-Test gibt es hier.

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