Politik
AK geht mit Vermögenssteuer-Forderung in die Offensive
Für die Arbeiterkammer sind die reichsten Österreicherinnen und Österreich zu reich - sie fordert eine Vermögenssteuer.
Die Arbeiterkammer fordert eine Vermögenssteuer, um für mehr soziale Gleichheit in Österreich zu sorgen. Derzeit herrsche eine Schieflage, die ausgeglichen werden soll. Je nach Berechnung wird davon ausgegangen, dass das reichste Prozent der österreichischen Bevölkerung zwischen einem Viertel und der Hälfte des gesamten Vermögens im Land besitzt.
Spannungen abbauen, Konsum ankurbeln
AK-Präsident Andreas Stangl sieht gleich zwei Chancen in einer Vermögenssteuer: "Es ist wichtig, dass sich Einkommen und Vermögen über weite Teile der Bevölkerung gleich verteilen. Erstens, um Spannungen durch soziale Ungleichheit entgegenzuwirken. Und zweitens, um einen breiten Konsum anzukurbeln, der die Wirtschaft stärkt und langfristig Arbeitsplätze sichert“.
Der Gini-Koeffizient, der zur Messung bzw. Darstellung der Vermögensverteilung in einer Gesellschaft herangezogen wird, hat sich in Österreich nun weiter verschoben. Während ein Wert von 0 bedeuteten würde, dass jeder und jede im Land das gleiche Vermögen besitzen würde, bedeutet 1, dass eine Person das gesamte Vermögen besitzen würde. In Österreich liegt dieser Wert derzeit bei 0,8.
Die Arbeiterkammer sieht durch das Ungleichgewicht eine Gefahr für die Gesellschaft. Laut ihrer Einschätzung nach würden sich derzeit die oberen zehn Prozent der Bevölkerung immer mehr vom Rest abkoppeln. Deren Spekulationsgeschäften würde zudem dazu führen, dass Immobilienpreise weiter steigen würden.
Doch nicht nur gesellschaftspolitisch sieht die Arbeiterkammer die derzeitige Lage gefährlich. Die angesprochene Ungleichheit würde dafür sorgen, dass auch demokratiepolitisch Gefahren entstehen würden. Stangl fordert daher, dass man nun endlich mit einer Vermögenssteuer gegensteuert.
Würde sich das Vermögen mehr aufteilen, würde letztlich auch die Wirtschaft davon profitieren, meint Stangl, der davon ausgeht, dass eine gerechtere Verteilung den Konsum ankurbeln würde und Arbeitsplätze sicherstellt. Zusätzlich zu Belastung von Vermögenden fordert die Arbeiterkammer eine Entlastung der Steuern auf Arbeit.