Österreich
Aistersheim: SP-Flugblatt warnt vor Rechten-Treffen
Vor dem Rechten-Kongress in Aistersheim Anfang März macht die SPOÖ jetzt mobil. Es werden Hunderte Flugblätter an die Bewohner verteilt.
"Aistersheim sorgt sich um guten Ruf!", steht auf dem Flugblatt in großen Buchstaben. Darunter ist die Aufforderung: "Aufstehen gegen Rechts!".
Im Text wird erklärt: "Termin und Veranstaltungsort scheinen fix: Der zweite rechte Kongress der selbsternannten "Verteidiger Europas" soll am Samstag, 3. Marz, im Wasserschloss Aistersheim stattfinden. Das private Schloss, wo sonst Clubbings und Hochzeiten uber die Buhne gehen, wird drei Tage lang zum geballten Tummelplatz der rechten und rechtsextremen Szene Europas. Dagegen gilt es aufzustehen!"
SPOÖ-Chefin Birgit Gerstorfer fordert in dem Folder einen "Schulterschluss aller demokratischen Kräfte". Denn: "Hier wird einer brandgefährlichen Ideologie Tür und Tor geöffnet".
Erich Pilsner, Bezirksparteichef der SP in Eferding/Grieskirchen: "Wir müssen uns mit aller Kraft dagegen wehren, dass zahlreiche Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker in unseren Bezirk kommen".
Alexandra Kerschberger von der SPÖ Aistersheim macht sich Sorgen um den Ruf der Gemeinde. Ludwig Prehofer, ebenfalls von der SP Aistersheim sagt: "Wir, die SPÖ Aistersheim, werden diesen Kongress der rechtsextremen Szene leider nicht verhindern können, dennoch hoffen wir, dass die Aistersheimer Bevölkerung durch die Exekutive bestmöglich geschützt wird".
Hier gibt es den Folder zum Download!
Das Flugblatt geht in den kommenden Tagen an alle Haushalte von Aistersheim (laut Wikipedia 888 Bewohner).
"Stelzer soll dafür sorgen, dass Treffen abgesagt wird"
Die SPÖ forderte unterdessen auch LH Thomas Stelzer auf, dafür zu sorgen, dass das Treffen (2. bis 4. März) abgesagt wird.
Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz in einer Aussendung: "Wenn es ihm wirklich ein Anliegen ist, Oberösterreich nicht international als rechtsextrem stigmatisierte Region zu schädigen, erwarte ich mir vom Landeshauptmann eine klare Stellungnahme und ein entsprechendes Einwirken auf den Koalitionspartner FPÖ, insbesondere auf LHStv. Manfred Haimbuchner, dass dieses Treffen in Aistersheim abgesagt wird."
Das müsse schon aus Rücksicht auf die Gemeinde Aistersheim geschehen, so Schatz. Das Treffen sei "eine gefährliche Machtdemonstration der Rechten". In Bezug auf die "Heute"-Story, dass Innenminister Kickl, der vor zwei Jahren selbst als Redner auftrat, via Verfassungsschutz jetzt die Redner prüfen lassen soll, sagt Schatz: "Da zeigt sich einmal mehr, wie fragwürdig die Regierungsbesetzungen des Kabinett Kurz in Wirklichkeit sind und welche Auswirkungen es hat, wenn man die FPÖ zu sich auf die Regierungsbank lädt".
(red)