Welt
Airlines und Taxifahrer streiken – Chaos in Italien
Da die Regierung mehr Wettbewerber zulassen will, gingen hunderte italienische Taxifahrer auf die Straße. Am Sonntag werden mehrere Airlines streiken.
In Italien haben hunderte Taxifahrer ihre wilden Streiks gegen die Liberalisierungspläne der Regierung fortgesetzt. Sie ließen ihre Fahrzeuge stehen und protestierten am Mittwoch auf der Piazza Venezia in Rom lautstark gegen das Vorhaben, mehr Wettbewerber zuzulassen, darunter der Fahrdienstleister Uber. Eine Handvoll von ihnen kettete sich vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Mario Draghi an. Andere zündeten Bengalos.
Lautstarke Demonstrationen im ganzen Land
Im norditalienischen Turin parkten mehr als 200 Taxichauffeure ihre Fahrzeuge auf dem Hauptplatz, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. In der Finanzmetropole Mailand wollten Taxifahrer im Laufe des Tages entscheiden, wie es mit ihrem Protest weitergehen soll. Einige drohten, ihre Aktionen noch mindestens einen Tag fortzusetzen.
Kein Dialog aufgenommen: Wut steigt
Auch im Luftverkehr dürfte es in Italien demnächst zu erheblichen Problemen kommen: Wie "ORF" berichtet, planen die italienischen Pilotinnen und Piloten sowie die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Airlines Ryanair, Volotea Malta, EasyJet und Crewlink am Sonntag erneut einen Streik. "Nach den Arbeitsausständen vom 8. und 25. Juni hat Ryanair weiterhin keinen Dialog mit den Gewerkschaften aufgenommen", so die Arbeitnehmerorganisationen. Sie prangern etwa die schlechten Arbeitsbedingungen bei Langstreckenflügen an.
Landesweite Unruhen
Easyjet sagte wegen des landesweiten Streiks etwa die Verbindung vom Mailänder Flughafen Linate nach Berlin ab oder jene von Rom-Fiumicino nach Amsterdam. Ryanair teilte ebenso mit, wegen des Streiks bei Enav gezwungen gewesen zu sein, einige Flüge abzusagen. Die Passagiere seien bereits informiert worden. Laut Enav dauert die Arbeitsniederlegung von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Die Flüge in den Zeiträumen zwischen 7.00 Uhr und 10.00 Uhr und sowie 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr seien nicht betroffen.
Streikrecht
Der Tourismusminister Massimo Garavaglia fordert in einem Schreiben an den Chef für das Streikrecht nun, dass es im Falle eines Streiks zur zwangsmäßigen Amtseinberufung des Flugpersonals kommen sollte. Dies würde bedeuten, dass das Personal trotz seines Rechts zu streiken seiner Arbeit nachkommen müsste. Damit will Garavaglia "um jeden Preis Unannehmlichkeiten für den Tourismussektor vermeiden", da sich dieser erst gerade wieder erhole.