Style-Quartett vor Gericht

AirBnB ausgeraubt – "Wollten Weiber 'meier' machen"

Vier junge Frauen raubten Gäste einer Ferienwohnung in Wien-Währing aus. Eine Frau trat einem Opfer ins Gesicht. Vor Gericht zeigten sie wenig Reue.

Thomas Peterthalner
AirBnB ausgeraubt – "Wollten Weiber 'meier' machen"
Aufgestylte Wienerinnen raubten Linzer Gäste aus.
iStock (Symbolbild)

Viel Schminke, hohe Absätze und teure Taschen: So stöckelten die vier angeklagten Freundinnen Dienstag (3.9.) in den kargen Gerichtssaal am Wiener Landesgericht. Was sie derzeit machen, wollte die Richterin von der Deutschen (17), einer Ungarin (20), einer Serbin (17) und einer Staatenlosen (19) wissen. "Na, nix!", kam von der 19-Jährigen zurück. Zwei wollen zumindest einen AMS-Kurs beginnen. Doch das eigentliche Thema war ein anderes: Schwerer Raub lautete der Vorwurf gegen das aufgestylte Quartett.

"Wollten Weiber 'meier' machen"

Die aufgestylten Freundinnen sollten am 2. Mai 2024 Gästen beim Einchecken in eine AirBnB-Wohnung in Wien-Währing helfen. Schon am Hinweg habe man beschlossen, "die nervigen Weiber 'meier' zu machen". Gemeint war, die Gäste aus Linz um ihre Wertsachen zu erleichtern. Der Betreiber der Wohnung hatte ihnen erzählt, die Gäste hätten 3.500 Euro bei sich. Vor Ort kam es zum Eklat. "Die Weiber sagten, sie haben nichts", so die Zweitangeklagte laut "Krone"-Bericht. Daraufhin durchsuchten die Freundinnen die Wohnung, bedrohten die Gäste.

Frau ins Gesicht getreten

Die Serbin zeigte eine falsche Pistole, verlangte von einer Frau das Handy. "Ich habe ihr mit dem Fuß ins Gesicht getreten", erzählt sie abgebrüht. Es sei der "einfachste Weg" gewesen, um an ein neues Handy zu kommen. Laut "Krone" riss der Richterin bei der Aussage fast der Geduldsfaden.

Milde Urteile

Die Beute des kriminellen Quartetts fiel überschaubar aus: Neben dem gebrauchten Handy ein wenig Bargeld, AirPods, Zigaretten, Schmuck und eine Bankomatkarte. Für die vier jungen Frauen setzte es zehn, zwölf, 18 und 20 Monate bedingte Haft – nicht rechtskräftig. Die Freundinnen bleiben auf freiem Fuß, es gilt die Unschuldsvermutung.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Vier junge Frauen wurden in Wien-Währing wegen schweren Raubes angeklagt, nachdem sie Gäste einer Ferienwohnung ausgeraubt und eine Frau ins Gesicht getreten hatten
    • Trotz ihrer aufgestylten Erscheinung zeigten sie vor Gericht wenig Reue und erhielten bedingte Haftstrafen zwischen zehn und zwanzig Monaten
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