Wien
Aids Hilfe Wien auf TikTok: Sexualkunde in 30 Sekunden
Witzige Clips statt verstaubter Frontalunterricht: Auf der beliebten App TikTok klärt die Aids Hilfe Wien über Vorurteile und sexuelle Gesundheit auf.
Für Verhütung sind Mädchen zuständig? Gibt es Safer Sexting? Woran erkenne ich ein gutes Kondom? Und was mache ich, wenn es mir peinlich ist, welche zu besorgen? Die Aids Hilfe Wien holt Jugendliche dort ab, wo sie oft unterwegs sind: Auf der beliebten Video-App TikTok. "Sexualität ist ein wichtiger Teil der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Hartnäckigen Mythen über sexuell übertragbare Infektionen, Verhütung, und Liebe begegnen wir auf unserem TikTok-Kanal mit einer gewissen Leichtigkeit, aber trotzdem sexualpädagogisch fundiert", erklärt Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.
Zum Thema wird alles gemacht, wofür sich Jugendliche interessieren. In den Kommentaren können die Teenager Fragen hinterlassen oder das Team greift Themen auf, die junge Frauen und Männer im Rahmen der Schul- oder außerschulischen Workshops anonym gestellt haben. Geantwortet wird auf Augenhöhe und nicht von oben herab. Allein der Kurzclip über vier Tipps zum Kondome kaufen, zählte 212.000 Views. Jede Woche wird ein neues Video hochgeladen.
Leitfaden für Schulen
Nicht nur digital betreibt der Verein Aufklärungsarbeit. "Manchmal ist es im schulischen Alltag nicht möglich, dem Thema 'sexuelle Aufklärung' genügend Raum und Zeit zu geben, die Aids Hilfe Wien hat daher nicht nur ein praxisnahes Manual für Lehrkräfte erarbeitet, sondern bietet auch Schulworkshops mit ausgebildeten Sexualpädagog*innen an", erklärt eine Sprecherin. Um sicherzustellen, dass auch andere außerschulische Vereine sexualpädagogische Inhalte transportieren, die sich an nationalen und europäischen Standards orientieren, wurde als Basis dafür, in Zusammenarbeit der Österreichischen Aids Hilfen und mit Unterstützung vom Dachverband der Sozialversicherungsträger, ein österreichweiter Leitfaden unter dem Titel "Ich will es wissen" geschaffen.
Wie berichtet, sorgte zuletzt ein Unterricht an einer Wiener Volksschule für Aufregung. Eine Pädagogin soll anhand einer Frauenpuppe den jungen Schülern (6 bis 10 Jahre) explizit erklärt haben, wie Geschlechtsverkehr funktioniert.