Spieletests
"Age of Empires 3: Definitive" im Test: Klassisch!
Auch der dritte Teil der "Age of Empires"-Reihe erhielt von Microsoft eine aufpolierte Version auf dem PC. "Heute" hat sie getestet.
Ja, ja, alle Oldschool-Fans spielen nach wie vor die "Definitive Edition" von "Age of Empires 2" rauf und runter und denken gar nicht daran, zu einem anderen Game zu wechseln. Microsoft veröffentlicht dennoch "Age of Empires 3: Definitive Edition", eine Neuauflage des Spiels von 2005, das bereits damals nicht den Geschmack jedes Fans traf.
Imperien in 4K
Was genau ist neu? Die Grafik wurde auf 4K hochgeschraubt, der Soundtrack überarbeitet und der Multiplayer auf ein neues Backend und Matchmaking umgestellt. Hinzu kommen KI-Verbesserungen, die eine brandneue und extrem schwere KI-Schwierigkeitsstufe ermöglichen. Beim Alten bleibt es übrigens bei der etwas schusseligen Wegfindung der Figuren auf der Karte. Die überarbeitete Benutzeroberfläche steht sowohl in der klassischen, als auch in einer modernen Variante zur Verfügung. Hinzu kommen ein neuer Kamera-Zoom sowie mehrere kleine Quality-of-Life-Verbesserungen.
Im Kern handelt es sich nach wie vor um ein Hardcore-Strategiespiel, in dem geschicktes Wirtschaftsmanagement mindestens genauso wichtig ist, wie kluge Manöver in kriegerischen Konflikten. Effizienz ist höchst bedeutend – alle verfügbaren Arbeiter sollten zu jeder Zeit Gebäude errichten, Holz hacken oder Metalle schürfen. Hinzu kommen Verteidigungsanlagen und natürlich die richtig getakteten Fortschritte in das nächste Zeitalter. "Age of Empires 3" ist anspruchsvoll und verlangt Spielern durchaus Multitasking ab.
Neue Zivilisationen
Zusätzlich zum Komplettpaket aller bisher für das Game veröffentlichten Inhalte enthält die "Definitive Edition" zwei frische Spielmodi sowie zwei neue Zivilisationen: die Inkas und die Schweden. Die Inkas spielen sich als traditionelle Verteidigungszivilisation und stampfen spielend leicht gut verteidigte Städte aus dem Boden, an denen sich Angreifer muitunter auch einmal die Zähne ausbeißen können.
Ganz anders spielen sich die Schweden. Hier liegt das Augenmerk auf Militärtaktiken. Apropos Militär: Weil sich "Age of Empires 3" schon recht weit in die Geschichte vorwagt, kommen hier mehr Fernkampfwaffen zum Einsatz als bei den Vorgängern. Das ist weder besser noch schlechter, aber eben ein bisschen Geschmackssache.
Für Einzelspieler gibt es mehr als 60 Missionen, die sich über mehrere Kampagnen sowie die neuen Inhalte erstrecken. Sie sind gut gemacht, drehen sich oft aber um einen kruden Plot rund um den Jungbrunnen und den Heiligen Gral, der im krassen Gegensatz zur teilweise geschichtsgetreuen Darstellung der Epochen steht. Das Missionsdesign ist spaßig, reicht aber nicht an die aufregenden Multiplayer-Schlachten heran.
Fazit
Gegen das klassische "Age of Empires 2" wirkt die Fortsetzung deutlich exzentrischer und das wird nicht allen Genrefans gefallen. Wer Lust auf etwas abgedrehtere Kombinationen der Spielmechaniken hat, wird mit der "Definitive Edition" aber zweifelsohne seinen Spaß haben.