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Bayern errichtet Pest-Zäune in Richtung Österreich

Aus Angst vor der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest wird Bayern 2021 einen Schutzzaun in Richtung Österreich aufstellen.

Roman Palman
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Schutzzäune rund um einen Seuchenherd der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg, Deutschland
Schutzzäune rund um einen Seuchenherd der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg, Deutschland
Bernd Settnik / dpa / picturedesk.com

Schon im kommenden Jahr sollen die Pfosten entlang der Autobahnen wie Schwammerl aus dem Boden schießen. Bayern hat angekündigt, 2021 auch Richtung Österreich Wildzäune als Schutzmaßnahme gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) errichten zu wollen.

Im Gesundheitsministerium in Wien ist man von diesem Vorhaben irritiert und zeigt auch wenig Verständnis dafür. "Ich halte das zum jetzigen Zeitpunkt für eine überschießende Maßnahme", erklärte Ulrich Herzog von der Veterinärverwaltung im Gesundheitsministerium im Gespräch mit der Nachrichtenagentur APA. Seit dem erstmaligen Auftreten der Tierseuche in Europa 2014 habe es in Österreich noch keinen nachgewiesenen Fall gegeben.

Afrikanische Schweinepest in Bayern: Mitarbeiter der Straßenmeisterei in Schutzanzügen trainieren die Entsorgung eines toten Wildschweins
Afrikanische Schweinepest in Bayern: Mitarbeiter der Straßenmeisterei in Schutzanzügen trainieren die Entsorgung eines toten Wildschweins
Nicolas Armer / dpa / picturedesk.com

Aber: "Die Gefahr einer Einschleppung nach Österreich ist durch zahlreiche Fälle im Osten Europas nach wie vor sehr hoch", warnt Herzog. Sorge bereite dabei vor allem die Lage in Ungarn. "Die am nähesten bekannten Fälle unter Wildschweinen gab es zuletzt östlich von Budapest – rund 110 bis 120 Kilometer von der Staatsgrenze entfernt."

Seuche verbreitet sich nur langsam

Anders die Situation hingegen in Deutschland. Hier wurde die Viruserkrankung schon im September bei einem Wildschwein festgestellt. Bayern reagierte darauf mit massiven Maßnahmen: In den vergangenen Wochen wurden Zäune auf einer Länge von 500 Kilometern entlang der Autobahnen im Grenzgebiet zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik errichtet. Nun soll 2021 ein weiterer Ausbau entlang von Autobahnen in Richtung Österreich kommen.

Afrikanische Schweinepest in Bayern: Mitarbeiter der Straßenmeisterei in Schutzanzügen trainieren die Entsorgung eines toten Wildschweins.
Afrikanische Schweinepest in Bayern: Mitarbeiter der Straßenmeisterei in Schutzanzügen trainieren die Entsorgung eines toten Wildschweins.
Nicolas Armer / dpa / picturedesk.com

Das großräumige Absperren mittels Wildzäunen hält Herzog aber für wenig sinnvoll. Zäune würden präventiv weniger ausrichten, könnten aber eine Maßnahme bei einem akuten Auftreten der Krankheit sein, um kleinräumige Seuchenherde abzugrenzen. "Die Erfahrungen haben gezeigt, dass sich die afrikanische Schweinepest in Wildschweinbeständen nur langsam verbreitet. Die großen Sprünge erfolgen vor allem bei einer Verbreitung durch den Menschen – etwa über weggeworfene Fleischprodukte oder Tiertransporte von Hausschweinen", so der Experte abschließend.

Was ist ASP?

Die Afrikanische Schweinepest ist laut AGES eine hoch ansteckende Tierseuche der Wild- und Hausschweine. Für den Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Reisende, die aus Gebieten mit Afrikanischer Schweinepest kommen, können die Krankheit aber übertragen.

Die Krankheit wird durch ein Virus verursacht, es gibt keinen Impfstoff. Für Hausschweine und Wildschweine ist sie tödlich. Das Virus kann in Blut, Fleisch, Knochen und Lebensmitteln monatelang ansteckend bleiben und über verunreinigte Schuhe, Kleidung, Werkzeuge und Behältnisse übertragen werden. Hunde und andere Tiere können nicht daran erkranken.

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