Es mutet kurios an. Die AfD will die Ehe für alle abschaffen, Trans-Gesetze blockieren, gendergerechte Sprache verbieten. Gleichzeitig ist die Spitzenkandidatin Alice Weidel offen lesbisch, in eingetragener Partnerschaft mit einer Frau aus Sri Lanka und zieht zwei Kinder groß.
Eine neue Umfrage von Europas größter LGBTQ-Datingplattform Romeo hat nun gezeigt, dass die AfD trotz ihrer schwulenfeindlichen Positionen bei den deutschen Nutzern die mit Abstand beliebteste Partei ist. 27,9 Prozent der jungen Männer würden ihr ihre Stimme geben.
Dahinter folgen die Grünen mit 19,9 und die CDU/CSU mit 17,6 Prozent. 12,5 Prozent würden die SPD wählen, 6,5 die Linke, 4,5 das BSW, 3.6 Prozent die FDP und 7,3 Prozent andere Parteien. Besonders beliebt ist die AfD bei jungen Schwulen. Zwischen 18 und 24 Jahren kommt sie sogar auf 34,7 Prozent, bei der Gruppe der 25- bis 39-Jährigen sind es 32,3 Prozent.
Wie ist dieses Phänomen zu erklären? "Weil unkontrollierte Migration ihre Freiheit bedroht, wählen viele Rechts", vermutet NEOS-Abgeordneter Yannick Shetty. Das, obwohl AfD und FPÖ Schutz versprechen, aber in Wahrheit mit der Abschaffung vieler Rechte das Gegenteil planen.
"Die Überraschung bei "Progressiven" zeigt ihre Arroganz: Sie sahen Schwule & Lesben immer als sichere Wähler. Wie überheblich", findet Shetty. Die politische Mitte müsse klar machen: "Migration darf nur mehr im Rahmen der möglichen Integration stattfinden. Diese Grenze ist überschritten."