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Ärztin mit Mord bedroht, weil sie Impfgegner filmte
Am Donnerstag zeigt der ORF "Am Schauplatz: Beklatscht, bedroht, ausgebrannt" über das Gesundheitspersonal zwischen Pandemie und Personalmangel.
Für die "Am Schauplatz"-Reportage "Beklatscht, bedroht, ausgebrannt" – zu sehen am Donnerstag, dem 28. April, um 21.05 Uhr in ORF 2 – war Nicole Kampl in Österreich unterwegs und zeigt, wie das Gesundheitspersonal mit Belastungen und Bedrohungen umgeht. Wie geht es denen, die das Wohl der anderen stets vor das eigene stellen, nach zwei Jahren Ausnahmezustand?
"Wollten helfen, aber konnten nicht"
Zu Beginn der Pandemie wurde das Gesundheitspersonal noch beklatscht, zwei Jahre später sind viele ausgebrannt und fühlen sich alleine gelassen. Spitäler in ganz Österreich haben Betten und Stationen gesperrt, in manchen wurden nur mehr Notfälle behandelt. "Wir waren oft in der Situation, dass wir operieren und helfen wollten, aber es nicht konnten", sagt Nina Thurnher, Leiterin der Gefäßchirurgie im Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien.
Teresa Roscher hat die ersten Monate der Pandemie noch in einem Pflegeheim gearbeitet. "Die Bewohnerinnen und Bewohner sehen dich nicht mehr als Mensch, wenn du in Schutzkleidung zu ihnen kommst", erzählt sie, "du machst ihnen Angst". Roscher wechselte wegen der hohen Belastung in ein Krankenhaus. Ihre Geschichte ist Teil eines Fotoprojekts des Krankenpflegers und Fotografen Günter Valda: Unter dem Titel "Gesichter der Pandemie" hat er Selfies von Gesundheitspersonal in der Coronakrise gesammelt und als Fotoband veröffentlicht.
Lisa-Maria Kellermayr ist praktische Ärztin in Seewalchen am Attersee. Seit sie ein Video von einer Demonstration von Impfgegnerinnen und Impfgegnern vor dem Krankenhaus in Wels im Internet veröffentlicht hat, bekommt sie Hassnachrichten. Nach einer Morddrohung im November bewacht jetzt ein bewaffneter Sicherheitsmann die Ordination. Rund 70.000 Euro hat sie für den Security und Umbauten wie Notfallknöpfe oder Kameras bis April ausgegeben, sagt Kellermayr, deren Situation sich bis heute kaum verändert hat: "Diese Drohungen sind wie Zähneputzen und gehören zu meinem Alltag."