Oberösterreich
Ärzte-Chef verrät, auf welche Impfstoffe er vertraut
Der OÖ-Ärztekammer-Chef hofft auf eine Impfung für alle bis Anfang Juni. Im Interview verrät er, welche Impfstoffe für ihn völlig sicher sind.
Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat es kürzlich versprochen: Bis Sommer sollen alle Österreicher, die das auch wollen, die Möglichkeit zur Corona-Impfung haben.
Der Chef der oberösterreichischen Ärztekammer, Peter Niedermoser, legt jetzt im Gespräch mit "Heute" nach. Auf die Frage, was er aus heutiger Sicht glaube, wann der Impfstoff für alle vorhanden sein wird, sagt er: "Wenn alles wie geplant funktioniert, dann Ende Mai, Anfang Juni".
Wie berichtet, soll ja im Juni auch Johnson & Johnson einen Impfstoff liefern – mehr hier.
Er hofft, dass dann das Leben im Sommer wieder halbwegs normal sein wird.
Kein Verständnis für Impf-Verweigerer
Dass sich Menschen nicht impfen lassen wollen, kann Niedermoser nicht verstehen. "Ich verstehe die Menschen da manchmal nicht. Wir sind jetzt so eingeschränkt und jetzt haben wir die Möglichkeit, uns impfen zu lassen und all das wieder zurückzubekommen".
Niedermoser (Facharzt für Pathologie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz) ist auch dafür, dass es Vorteile für Geimpfte gibt – aber erst sobald ALLE die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen.
Er sagt: "Es kann nicht sein, dass es durch den Teil, der sich nicht impfen lassen will, zu Einschränkungen für Geimpfte kommt". Und er nennt ein Beispiel: "Jeder hat dann die Wahl: Will er den LASK live im Stadion sehen oder eben mit dem Sky-Abo?"
Dass viele Menschen den Astra-Zeneca-Impfstoff nicht wollen, versteht Niedermoser nicht. "Zuerst wurde darüber geredet, dass der RNA-Impfstoff pfui ist (von Pfizer, Anm.), jetzt wollen alle unbedingt genau den".
Niedermoser, der sich viel mit Impfstoffen beschäftigt und viel Kontakt zu Impf-Experten hat, sagt: "Alle drei Impfstoffe, die es derzeit gibt (AstraZeneca, Pfizer, Moderna, Anm.) sind sicher". Auch der von Johnson & Johnson steht ja kurz vor der Zulassung durch die EU. Und auch der russische Impfstoff Sputnik V sei von einem guten Institut entwickelt worden, so Niedermoser.
„"Hatte selbst nach der Impfung Kopfweh, Fieber"“
Er erzählt: "Ich wurde selbst mit Moderna geimpft und habe nach der zweiten Teilimpfung Kopfweh und Fieber gehabt. Aber im Vergleich zur Erkrankung ist das ein Klacks".
Aus für "Bussibussi"
Und wie wird es nach der Pandemie weitergehen? Niedermoser: "Es wird weiter heißen: Abstand halten. Und das Bussibussi wird aufhören."
Eine positive Folge der Pandemie sei, dass die Menschen viel mehr auf Hygiene achten würden, öfter die Hände waschen. "Dadurch gibt es weniger andere Infekte", so Niedermoser.