Wien
Ärger an Wiens Schulen! Stadt zieht Schüler-Laptops ein
Distance Learning ist vorbei, also wollte die Stadt die 5.000 dafür angeschafften Laptops einkassieren. Nach einem Aufschrei wird eine Lösung gesucht.
Die Corona-Zahlen gehen weiterhin stark zurück: Am Montag wurden 4.111 Neuinfektionen und sieben Todesfälle gemeldet. In Wien wurden seit Sonntag 1.309 neue Corona-Fälle entdeckt - "Heute" berichtete. Damit scheint auch die Zeit für Distance Learning vorerst vorbei zu sein.
Ex-SPÖ-Bezirksrätin wettert auf Twitter
So sieht das zumindest die Stadt Wien, die jetzt alle fürs Lernen zu Hause angeschafften Schüler-Laptops einziehen will. Oder vielmehr wollte, denn in den Schulen regt sich heftiger Widerstand gegen dieses Vorhaben. So machte Martina Malyar, Ex-SPÖ-Politikerin und seit 2018 "begeisterte Lehrerin" in der Heilstättenschule Wien, nun ihrem Ärger via Twitter Luft:
Bildungsstadtrat Wiederkehr (Neos): "Arbeiten an Lösung"
Der Tweet der ehemaligen SPÖ-Politikerin - sie war von 2003 bis 2018 Bezirksvorsteherin von Wien-Alsergrund - schlug hohe Wellen. Verantwortlich für die Rückholaktion der rund 5.000 Schülerlaptops ist aber nicht das türkise Bildungsministerium, wie Malyar vermutet, sondern die Wiener Stadtregierung von SPÖ und Neos. Der Zuständige Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) versuchte dann auch gleich, die DIskussion zu beruhigen:
Schulen können Updates "nicht selbst installieren"
Wie "Heute" aus dem Büro der Bildungsstadtrats erfuhr, würden "MA 56 und die Bildungsdirektion derzeit auf Hochdruck an einer Lösung arbeiten". Noch am Montag könnte diese vorliegen. Man sei sich nun bewusst, dass die Laptops auch abseits von Distance Learning dringend gebraucht werden würden. Für die Rückholaktion habe es aber auch technische Gründe gegeben. Laut Wiederkehrs Büro bräuchten alle 5.000 Schülerlaptops ein Update - und das könnten die meisten Schulen nicht eigenständig installieren. Daher müsse sich die MA01 - die EDV-Abteilung der Stadt - jeden einzelnen Rechner selbst zur Brust nehmen.