Verkehrsberuhigung
Ältester Straßentunnel Österreichs wird gesperrt
Nach dem Aus des S-Links müssen neue Wege für das Verkehrsproblem gefunden werden. Hierfür wird bald ein wichtiger Tunnel gesperrt.
Schon seit 1765 ist der Mönchsberg in der Stadt Salzburg an seiner engsten Stelle mit einem Tunnel durchbrochen. Rund 260 Jahre später wird das Neutor wieder für den Verkehr dicht gemacht.
Das ganze passiert im Namen der Verkehrsberuhigung. Die SPÖ-geführte Stadt sprach sich jüngst gegen den S-Link, quasi eine Stadt-U-Bahn, aus. Nun müssen neue Ansätze her, das jahrzehntelange Verkehrsproblem in den Griff zu bekommen. Einer dieser Schritte ist eine zunehmende Verkehrsberuhigung der Altstadt.
Großer Umweg nötig
Durch das Neutor dürfen deshalb ab 2026 nur mehr Bewohner per Ausnahmegenehmigung, Taxis, Notdienste, Öffis, Lieferanten von 6 bis 11 Uhr, Hotelgäste sowie Kunden zur Warenabholung in ausgewiesenen 15-Minuten-Ladezonen mit Parkuhr und Rechnungsnachweis. Sonst gibt es keinen Tunnel durch den 1,7 Kilometer langen, die Altstadt komplett umschließenden Berg; weiträumiges Ausweichen wird notwendig.
Anlass für die Sperre sind die übernächstes Jahr startenden Bauarbeiten im Festspielbezirk, weswegen ohnehin eine temporäre Neutor-Sperre ansteht. Nun gibt es eben keine Wiedereröffnung mehr, wie am Donnerstag im Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss mit Stimmen von SPÖ, KPÖ und Grünen beschlossen wurde. ÖVP und FPÖ waren dagegen.
"Vision"
Zwischen Neutor und Haus der Natur soll weiters eine Begegnungszone entstehen, die Herbert-von-Karajan-Platz, Bürgerspitalsplatz, Anton-Neumayr-Platz und Museumsplatz umfasst. Im Zuge eines Gestaltungswettbewerbs werden Konzepte ausgelotet, um die Aufenthaltsqualität hier für Menschen zu verbessern. "Damit wollen wir für alle Menschen, die sich hier aufhalten, die hier leben, arbeiten und wirtschaften eine neues, noch ansprechenderes Stadtgefühl schaffen", erklärt Bürgermeister Bernhard Auinger.
Die grüne Planungsstadträtin Anna Schiester sieht darin die Umsetzung einer "Vision für eine lebenswerte und zukunftsfähige Innenstadt". Dieser Schritt werde das Gesicht der Stadt nachhaltig verändern und die Lebensqualität für alle Salzburger spürbar steigern.
Letzte Baulandreserve wird bebaut
Die Wohnkosten in Salzburg treiben viele junge Salzburger in die Ferne, doch der Platz ist rar. Mit den "Glan Gärten" unweit der Rollbahn des Flughafens wird nun die letzte große Baulandreserve verbaut. Ziel ist ein gemischtes Wohnquartier mit 500 Wohnungen. Neben einem Seniorenwohnhaus, Kindergarten und einer Bewohnerservicestelle sollen auch kleine Geschäfte, Dienstleistungen und Freizeitangebote sollen Einzug finden.
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Auf den Punkt gebracht
- Der älteste Straßentunnel Österreichs, das Neutor in Salzburg, wird im Rahmen der Verkehrsberuhigung dauerhaft gesperrt, nachdem die Stadt sich gegen den Bau einer Stadt-U-Bahn ausgesprochen hat.
- Die Sperrung soll die Lebensqualität in der Altstadt erhöhen, während gleichzeitig die letzte große Baulandreserve der Stadt für ein neues Wohnquartier mit 500 Wohnungen genutzt wird.