36 % der tödlichen Unfälle

Achtung Fußgänger! Jetzt beginnt die gefährliche Zeit

36 Prozent der tödlichen Unfälle ereigneten sich 2023 von November bis Jänner, warnt der ÖAMTC. Besonders ältere Fußgänger sind gefährdet.

Österreich Heute
Achtung Fußgänger! Jetzt beginnt die gefährliche Zeit
Zwischen November und Jänner ist es aufgrund der Witterung besonders gefährlich für Fußgänger.
Getty Images/iStock

Die Zahl der Fußgänger-Unfälle und der dabei getöteten Personen ging in den vergangenen zehn Jahren zwar insgesamt zurück. Im Vorjahr gab es aber mit 3.571 Unfällen, an denen Fußgänger beteiligt waren, wieder einen Anstieg. Und: Ab November nehmen die Zahl spürbar zu. "Mit der Zeitumstellung am kommenden Wochenende wird es wieder zeitiger dunkel. Viele Wege – vor allem am späten Nachmittag und frühen Abend – werden dann bei schlechteren Sichtverhältnissen zurückgelegt. Für Fußgänger steigt damit das Unfallrisiko", erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

Das belegt auch die Statistik: Seit 2018 ereigneten sich österreichweit jährlich 3.352 Unfälle mit Beteiligung von Fußgängern – etwa 28 Prozent davon zwischen November und Jänner. Der Anteil der tödlichen Fußgänger-Unfälle lag in diesen drei Monaten sogar bei 36 Prozent (Quelle: Statistik Austria).

Besonders gefährdet sind Ältere: So sind 42 Prozent der getöteten Fußgänger älter als 74 Jahre – obwohl nur 14 Prozent aller Unfallbeteiligten aus dieser Altersgruppe stammen.

Ein Drittel der Fußgänger-Unfälle passiert auf Schutzwegen

Die Zahlen zeigen, dass auch Schutzwege ihren Namen nicht immer zu Recht tragen. In den vergangenen Jahren gab es auf Zebrastreifen jährlich etwa 1.000 Unfälle mit Personenschaden sowie neun tödliche Fußgänger-Unfälle. Das entspricht fast einem Drittel aller Unfälle mit Fußgängern und einem Fünftel aller getöteten Fußgänger. "Wesentlich für einen effizienten Schutz durch einen Schutzweg sind gute Sichtbeziehungen zwischen Lenker und Fußgänger, niedrige Annäherungsgeschwindigkeiten der Fahrzeuge sowie eine gute Beleuchtung des Schutzweges", betont Nosé. Wie der ÖAMTC durch Tests immer wieder aufgezeigt hat, weist gerade die Beleuchtung der Zebrastreifen zum Teil grobe Schwächen auf. Daher fordert der Mobilitätsclub einmal mehr eine rasche Aufwertung bestehender Schutzwege. Schutzwege, bei denen kein Querungsbedarf mehr besteht, sollten aufgelassen oder sinnvoll verlegt werden, fordert der Mobilitätsclub.

Unfälle mit Fußgängern seit 2013
Unfälle mit Fußgängern seit 2013
Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: ÖAMTC
ÖAMTC-Versuche zeigen: Eine mit Reflektoren ausgestattete Person ist aus ca. 130 Metern Entfernung zu erkennen, eine dunkel gekleidete erst aus ca. 25 Metern
David Nosé
ÖAMTC-Verkehrstechniker

Neben baulichen Verbesserungen ist auch eine bessere Sichtbarkeit essenziell – z. B. durch helle Kleidung und Reflektoren. "ÖAMTC-Versuche zeigen: Eine mit Reflektoren ausgestattete Person ist aus ca. 130 Metern Entfernung zu erkennen, eine dunkel gekleidete erst aus ca. 25 Metern", unterstreicht der ÖAMTC-Verkehrstechniker. Weitere einfache Verhaltensregeln können einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit von Fußgängern liefern.

Empfehlungen für Fahrzeuglenker

➤Im Umfeld von Schutzwegen besonders aufmerksam und anhaltebereit fahren.

➤Vor Schutzwegen Tempo reduzieren und auf seitliche Bereiche achten.

➤Bei schlechten Witterungs- und Sichtverhältnissen (Nässe, Schnee, Nebel, blendende Sonne) steigt die Gefahr, dass man Fußgänger:innen später wahrnimmt oder übersieht. Daher sollte man die Geschwindigkeit nochmals reduzieren und den Abstand zum:zur Vorausfahrenden vergrößern.

Empfehlungen für Fußgänger

➤Helle Kleidung und reflektierende Materialien tragen.

➤Nicht "blind" vertrauen, dass man von dem:der Lenker:in gesehen wird – bei Schutzwegen daher Blickkontakt suchen und Querungswunsch klar anzeigen.

➤Vor dem Queren vergewissern, dass der:die Lenker:in die Querungsabsicht erkannt hat und Handlungen zeigt (Blick zuwendet, Tempo verringert, Handzeichen gibt, Räder des Fahrzeuges beobachten etc.).

➤Schutzwege mittig queren – dort ist die Beleuchtungsqualität am höchsten.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der ÖAMTC warnt, dass 36 Prozent der tödlichen Unfälle in den Monaten November bis Januar passieren, wobei besonders ältere Fußgänger betroffen sind
    • Trotz eines allgemeinen Rückgangs der Fußgänger-Unfälle in den letzten zehn Jahren, stieg die Zahl im Vorjahr wieder an, und die Zeitumstellung sowie schlechtere Sichtverhältnisse erhöhen das Unfallrisiko erheblich
    red
    Akt.