Vorarlberg
Abtreibungsgegner schicken Plastik-Embryos an Politiker
Vorarlbergs Landespolitiker haben unlängst provokante Postsendungen von Abtreibungsgegnern erhalten.
Abtreibungsgegner haben in Vorarlberg provokante Postsendungen an Politiker verschickt. Die Landesdirektion, sowie einzelne Regierungsmitglieder und Abgeordnete erhielten einen Plastiksack. Darin war ein Plastik-Embryo in einer rötlichen Flüssigkeit zu finden, berichtet "ORF Vorarlberg".
"Das geht zu weit"
Umweltlandesrat Daniel Zadra (Grüne) hat am Donnerstag die Postsendungen auf Twitter öffentlich gemacht. "Das geht zu weit! Mit Zusendungen dieser Art disqualifiziert man sich selbst. Es braucht ein sicheres Angebot für einen Schwangerschaftsabbruch. Punkt", kommentierte er.
Auch ein Brief war beigelegt. Darin wird kritisiert, dass er sich mit seinem Abstimmungsverhalten im Landtag "gegen den Schutz des wehrlosen, ungeborenen" Kindes im Mutterleib entschieden habe. "Man fragt sich angesichts dessen, ob Sie überhaupt noch ein über ein Gewissen verfügen. (...) Abtreibung ist keine Staatsaufgabe! Qualitativ hochwertige Tötung ungeborener Kinder – Papst Franziskus wird nicht müde es noch klarer zu benennen und Abtreibung als Mord anzuprangern – ist keine Staatsaufgabe", heißt es darin weiter.
Absender ist laut Zadras Büro die Stiftung Citzen Go, die in Spanien gegründet wurde, aber auch in Österreich vertreten ist. Es handelt sich allerdings nicht um die erste Postsendung dieser Art. Schon vor der Landtagsdebatte Anfang Februar über die weitere Möglichkeit zu Schwangerschaftsabbrüchen im Land wurde ein ähnliches Paket ins Landhaus geschickt.
Neue Abtreibungspraxis gesucht
Grund für die aktuelle Debatte um Abtreibungen im Land ist die Suche nach einer neuen Abtreibungspraxis. Seit vielen Jahren werden Abtreibungen von einem Arzt in Bregenz vorgenommen, der nun in Pension geht.
Auch in Tirol kam es im Dezember zu ähnlichen Vorfällen. Abtreibungsgegner schickten Babyschuhe an SPÖ-Politiker, nachdem sie sich für kostenlose Schwangerschaftsabbrüche in allen öffentlichen Krankenhäusern eingesetzt hatten, "Heute" berichtete.