Wirtschaft warnt vor der Wahl

"Abschottungsfantasien der FPÖ sind höchst alarmierend"

Vor der Nationalratswahl warnen österreichische Persönlichkeiten vor linkem und rechten Extremismus, weil dieser die Wirtschaft gefährde.

David Winter
"Abschottungsfantasien der FPÖ sind höchst alarmierend"
Mit ihrer "Zusammenstärker"-Initiative wollen Wirtschaftstreibende und heimische Persönlichkeiten ein Zeichen gegen Extremismus setzen.
"Heute"-Montage, Material: Heute, APA Picturedesk, Privat

Mit einer ungewohnt deutlichen Nachricht haben sich heimische Unternehmerinnen und Unternehmer, Mediziner und Persönlichkeiten zusammengeschlossen. Unter dem Hashtag "ZusammenStärker" warnt die Initiative vor einer Stärkung der politischen Ränder bei der anstehenden Nationalratswahl: Extremismus schwäche Österreich, betont die Gruppe.

Wenige Tage vor der Nationalratswahl deutet alles auf ein Rennen zwischen FPÖ und ÖVP hin. In Umfragen liegen die Freiheitlichen bei 27,2 Prozent, die Volkspartei liegt mit 24,7 Prozent noch in Schlagdistanz. Dies geht aus dem letzten APA-Wahltrend hervor, der Umfragen der jeweils vergangenen fünf Wochen berücksichtigt. Die SPÖ liegt mit 20,6 Prozent deutlich abgeschlagen auf Platz drei, dahinter folgen die NEOS (9,8 Prozent) und die Grünen (8,4 Prozent).

"Ich würde in der Politik nicht eine Woche aushalten"

"Extremismus schwächt Österreich, denn jeder erfolgreiche Wirtschaftsstandort lebt von seiner Innovationskraft, die Offenheit, Vielfalt und Kreativität erfordert", betonte der CEO des Auspuffherstellers Remus, Stephan Zöchling, in einer Aussendung. Die heimischen Unternehmen bräuchten nicht weniger, sondern mehr Arbeits- und Fachkräfte. Selbst in die Politik zu gehen ist für den Unternehmer aber keine Option: "Ich würde in Politik keine Woche überleben", erklärte Zöchling.

Extremismus schwächt Österreich. Denn ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort lebt von Innovationskraft, die Offenheit, Vielfalt und Kreativität erfordert
Stephan Zöchling, Remus-CEO und Initiator von "Zusammen stärker"
Die Kampagne #Zusammenstärker will ein Zeichen gegen Extremismus setzen

Die Liste der Unterstützerinnen und Unterstützern der Initiative ist lang: Neben dem Remus-Boss zählen auch Brigitte Ederer (Industriemanagerin), Erwin Soravia (Immobilienentwickler), Susanne Riess-Hahn (GD Wüstenrot-Gruppe), Florian Frisée (Chirurg und Klinikleiter), Danielle Spera (Kunstmanagerin), Peter Husslein (ehem. Leiter der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien), Elisabeth Gürtler-Mauthner (Hotelière), Roman Herzig (Kunsthändler), Marie Skrein (Geschäftsführerin M. Skrein GmbH), Daniel Jelitzka (Bauträger) sowie Maria Baumgartner (Start-up- und Innovationsberaterin) dazu.

Abschottungsfantasien der FPÖ und auch linkspopulistische Träumereien sind alarmierend

Branchen wie der Tourismus, wo der Anteil von ausländischen Angestellten bei über 50 Prozent liegt, würden nur durch ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Laufen gehalten.  Zunehmende Fremdenfeindlichkeit könne dazu führen, dass sich ausländische Mitarbeiter und auch Gäste von Österreich abwenden. "Hass und Hetze können dafür sorgen, dass sich unsere Gäste nächstes Jahr eine andere Destination suchen", warnte auch Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler-Mauthner.

Im VIDEO: Was wählen die Wienerinen und Wähler?  "Heute" hat sie gefragt:

Im Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte drohe Österreich zurückzufallen: internationale Investorinnen und Investoren sowie junge Talente werden nur in einem politisch stabilen und weltoffenen Markt tätig. Ansonsten weichen sie schnell auf andere attraktivere Standorte in Europa aus", erklärte Start-up- und Innovationsberaterin Maria Baumgartner.

Auf den Punkt gebracht

  • Heimische Unternehmer, Mediziner und Persönlichkeiten haben sich unter dem Hashtag "ZusammenStärker" zusammengeschlossen, um vor einer Stärkung der politischen Ränder bei der anstehenden Nationalratswahl zu warnen, da Extremismus die österreichische Wirtschaft schwäche
  • Sie betonen, dass Österreichs Wirtschaft auf Offenheit, Vielfalt und Kreativität angewiesen ist und warnen vor den negativen Folgen zunehmender Fremdenfeindlichkeit für den Arbeitsmarkt und den Tourismus
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