Der Wiener Hauptbahnhof ist einer der bekanntesten Bahnhöfe der Stadt. Nun soll er attraktiver gestaltet werden – und zwar indem die Vorplätze grüner und ansprechender gestaltet werden. Die Pläne hierzu wurden von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) und NEOS-Klubchefin Selma Arapovic am Mittwoch (9.4.) vorgestellt. Man merkt sofort: Es wird auf viel Begrünung gesetzt.
Täglich passieren rund 120.000 Menschen den Hauptbahnhof. Um hier für ein angenehmeres Aufenthaltsgefühl und weniger Hitze im Sommer zu sorgen, werden der große Vorplatz am Haupteingang und der Platz auf der Rückseite des Bahnhofs entsiegelt, begrünt und gekühlt. Es sollen Bäume, Gräser und Sträucher gepflanzt werden. "Wir haben schon etliche Bahnhofsvorplätze wie etwa am Praterstern umgestaltet, für den Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf läuft aktuell ein Bürger*innenbeteiligungsverfahren und am Julius-Tandler-Platz vor dem Franz-Josefs-Bahnhof am Alsergrund finden gerade die Vorarbeiten statt. So attraktivieren wir die Bahnhofsumfelder in unserer Stadt und machen sie zu angenehmen Aufenthaltsorten", so Stadträtin Ulli Sima.
Gestartet wird mit dem Umbau der Vorplätze im Frühjahr 2026 auf der Rückseite und vor dem Haupteingang im Sommer 2026. "Bahnhofsvorplätze sind sonst nur funktionalen Überlegungen unterworfen", so Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten. Die Neugestaltung sorge für eine höhere Aufenthaltsqualität bei den Bezirksbewohnern. Auch NEOS Wien Klubobfrau Selma Arapovic freut sich, dass durch die Umgestaltung ein lebenswerter Raum geschaffen wird. "Unser Ziel ist es, den Hauptbahnhof Wien für alle, die diesen wichtigen Verkehrsknotenpunkt täglich nutzen, in eine zukunftssichere und grünere Umgebung zu verwandeln," sagt Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.
Bei der Umgestaltung geht es um den Vorplatz vor dem Haupteingang, der an den Südtiroler Platz grenzt und der Platz zwischen dem Bahnhof und der Gerhard-Bronner-Straße. Hier soll begrünt und entsiegelt werden, auch mehr Sitzgelegenheiten sollen geschaffen werden. In diesem südlichen Bereich des Hauptbahnhofes kommt zusätzliche Beleuchtung für Fußgänger und Radfahrer – so sollen sich alle sicherer fühlen. Im Zuge der Umgestaltung kommen auch 25 neue Fahrradbügel zu den bestehenden 164 Bügeln und Abstellplätzen hinzu.
Die Begrünung rund um den Hauptbahnhof stellt ein Problem dar, denn die Räume des Hauptbahnhofs befinden sich direkt unter den Vorplätzen. Sowohl statisch als auch wegen des Wurzelraumes, der auf der 20 Zentimeter dicken Überdeckung nicht ausreichend Platz hätte, gestaltet sich die Baumpflanzung schwierig. Auf dem Haupteingang und am hinteren Eingang werden Stauden- und Gräserbeete sowie 35 Bäume gepflanzt. Über 3.500 Quadratmeter sollen im gesamten Projektgebiet entsiegelt werden. Der südlich gelegene Vorplatz auf der Rückseite des Bahnhofs erhält einen Trinkbrunnen, auch Nebelstelen sollen für Kühlung sorgen, genauso wie neue Grünflächen.
Im Bereich der Busfahrbahn entlang des Wiedner Gürtels, zwischen der Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße und dem Südtiroler Platz, wird der bestehende Radfahrstreifen durch einen baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg ersetzt. Entlang dieses neuen Radwegs entstehen zudem Grünflächen, die mit Sträuchern und Gräsern bepflanzt werden. Die derzeitigen Endhaltestellen der Buslinien 13A und 69A im Bereich des Südtiroler Platzes bleiben unverändert bestehen.
Im Zuge der Raus aus dem Asphalt-Initiative soll auch die Favoritenstraße auf einer Länge von 1,3 Kilometer umgestaltet werden. Gleich neben dem Hauptbahnhof-Gelände wird am Platz der Kulturen entlang der Favoritenstraße bis zur Landgutgasse mit dem Columbusplatz entsiegelt, begrünt und gekühlt. Dazu kommen am Platz der Kulturen neue Sitzgelegenheiten und ein Wasserspiel. Die Vorarbeiten laufen seit letzten Sommer, ab 22. April startet die Oberflächengestaltung in dieser ersten Phase. In der zweiten Phase wird die Favoritenstraße dann bis zum Reumannplatz begrünt und modernisiert.