Wien

Ab 2026 ist die Linie 18 durch den Prater unterwegs

Die Straßenbahnlinie 18 wird verlängert und ist künftig vom Stadion bis zur Stadthalle unterwegs. 200 Bäume werden entlang der Strecke gepflanzt.

Heute Redaktion
Gudrun Senk, Technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentierten die Pläne für die Linie 18.
Gudrun Senk, Technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentierten die Pläne für die Linie 18.
Denise Auer

Diskutiert wurde schon länger, jetzt ist es fix: Die Linie 18 wird verlängert! Zuvor war an der Schlachthausgasse Endstation, nun fährt die Bim bis zum Stadion und schafft damit eine Verbindung von der Landstraße in die Leopoldstadt. 

Sechs Millionen Fahrgäste erwartet

Mit dem Projekt sollen Umwege übers Zentrum inklusive Umstiege entfallen, die Fahrgastkapazitäten deutlich erhöht und U-Bahnen entlastet werden. Entstehen soll eine neue "Öffi-Achse" von der Donaustadt in den Süden und Westen Wiens. Bis zu 1.300 Tonnen CO2 sollen so jährlich eingespart werden. Rund sechs Millionen Fahrgäste sollen die neue Bim-Verbindung jährlich nutzen.

Neue Endstation: Stadion!
Neue Endstation: Stadion!
ZOOMVP.AT

Mit der Verlängerung soll auch der "Freizeitverkehr" erhöht werden – durch die Anbindung vom Prater mit seinen Sport- und Spielflächen inklusive Stadionbad. Bei der Verkehrsorganisation im Zuge von Großevents wie etwa im Ernst-Happel-Stadion soll die Linie 18 eine wichtige Funktion erfüllen. Die Haltestelle Ernst-Happel-Stadion wird bei Großveranstaltungen im Stadion zur Endhaltestelle der Linie 18, Straßenbahnzüge können hier wenden. Besucher sind so direkt mit dem Hauptbahnhof und Westbahnhof verbunden.

Anbindung für Stadtentwicklungsgebiete

In Störungsfällen steht mit der Verbindung außerdem eine Ausweichroute zur Verfügung. Das wird bereits ab Herbst 2026 relevant sein, wenn die S-Bahn-Stammstrecke für Sanierungsarbeiten durch die ÖBB gesperrt ist. Da die Linie die Busroute des 77A großteils übernimmt, soll sie auch den Busverkehr entlasten. Im zweiten Bezirk wird die Strecke zwischen U2 Stadion und Lusthaus durch die neue Linie 78A bedient.

Für die Stadtentwicklungsgebiete soll die Linie 18 künftig für eine verbesserte Anbindung sorgen. Entlang der Strecke liegen etwa das "Viertel Zwei", "TrIIIple", "Village im Dritten" oder das "Quartier Belvedere". Auch die zukünftigen Bewohner des Wohnbaus am Eck Engerthstraße/Dr. Natterer-Gasse sollen davon profitieren. Der geplante Fernbusterminal wird über die "18er" mit dem Haupt- und Westbahnhof verbunden.

Durchfahrt für PKW reduziert, neue Radwege geplant

Bisher war es Kraftfahrzeugen unter der Woche erlaubt, den grünen Prater über Stadionallee und Meiereistraße zu durchfahren. Das wird künftig nicht mehr möglich sein. Wie bereits jetzt an den Wochenenden, wird die Straßenverbindung Stadionallee-Meiereistraße im mittleren Teil, zwischen Lusthausstraße und der Zufahrt zum Stadionbad, für den Kfz-Verkehr an allen Wochentagen gesperrt. Damit ist garantiert, dass die Straßenbahn zügig vorankommt und nicht von Autos blockiert wird. Außerdem wird damit verhindert, dass Autofahrer, von der Tangente kommend, den grünen Prater als Schleichweg nutzen. Die Zufahrt von Westen zu Siedlungsgebieten beziehungsweise von Osten zu Sportanlagen bleibt weiterhin möglich.

1/6
Gehe zur Galerie
    Bezirksvorsteher Leopoldstadt, Alexander Nikolai (SPÖ), technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, Gudrun Senk, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) und der Landstraßer Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) bei der Präsentation. 
    Bezirksvorsteher Leopoldstadt, Alexander Nikolai (SPÖ), technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, Gudrun Senk, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) und der Landstraßer Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) bei der Präsentation.
    Denise Auer

    In der Meiereistraße zwischen Hauptallee und Engerthstraße wird ein neuer, über drei Meter breiter Zwei-Richtungsradweg errichtet. Radwege sind auch in der Dr.-Natterer-Gasse, am Beginn der Stadionallee und auf der Stadionbrücke sowie in der Würtzlerstraße zwischen Erdbergstraße und Markhofgasse geplant.

    Kosten: 87 Millionen

    Die Umbauten werden gleichzeitig für Entsiegelung und Begrünung genutzt, unter anderem durch ein Grüngleis beim Stadion. Die Bauarbeiten starten Mitte 2025. Im Herbst 2026 soll die neue Linie einsatzbereit sein. Insgesamt investieren die Stadt Wien und die Wiener Linien rund 87 Millionen Euro in das Projekt. Darin sind unter anderem die Kosten für die Adaptierungsmaßnahmen der Stadionbrücke sowie die Anschaffung von vier neuen Fahrzeugen des Typs Flexity Wien enthalten.

    "Mit der Verlängerung verbessern wir das Öffi-Angebot in Wien entscheidend, tausende Wiener werden davon profitieren. Dieses Projekt ist wirklich eine Win-Win Situation fürs Klima, für Öffi-Nutzer und für Radler", so Planungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

    "Gewinn für Konzert- und Fußballfans"

    "Die Linie 18 wird künftig sechs Millionen Fahrgäste im Jahr transportieren und verbindet wichtige Standorte wie die U2-Station Stadion mit relevanten Verkehrsknotenpunkten im Zentrum der Stadt, etwa mit dem Hauptbahnhof. Die Stadt Wien und die Wiener Linien investieren rund 87 Millionen Euro in dieses Klimaschutzprojekt, das die Öffi-Verbindung maßgeblich verbessern wird", erklärt Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ).

    Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien, ergänzt: "Mehr als drei Kilometer neue Gleise, sieben neue Haltestellen, CO2-Einsparungen von 1.300 Tonnen jährlich und ein Grüngleis beim Stadion – diese Straßenbahnverlängerung hat es in sich. Die Erweiterung der Linie 18 bietet enorme Vorteile für unsere Fahrgäste und zeigt, welche wichtige Rolle der öffentliche Verkehr in Wien für eine klimafitte, lebenswerte Zukunft einnimmt. Auch für Konzert- und Fußballfans ist diese Verlängerung ein absoluter Gewinn – für die schnelle An- und Abreise bei Events wird sogar eine zusätzliche Wendeschleife direkt beim Stadion errichtet."

    Details: So sieht die neue Strecke aus

    Die neue Strecke ist drei Kilometer lang und hat sieben neue Haltestellen: Die bestehende Haltestelle in der Markhofgasse wird adaptiert und zukünftig als Haltestelle der Linie 18 Richtung Stadion genutzt. In Richtung Burggasse-Stadthalle wird eine neue Haltestelle in der Schlachthausgasse vor der Markhofgasse errichtet. Im ersten Teilstück der Verlängerung verlaufen die beiden Richtungsgleise getrennt: Richtung Stadion verkehrt die Linie 18 über Markhofgasse, Würtzlerstraße und Schnirchgasse. In Richtung Burggasse-Stadthalle wird die Linie 18 direkt über die Schlachthausgasse und die zum Teil bereits bestehenden Gleisanlagen geführt.

    Die erste neue Haltestelle am Ludwig-Koeßler-Platz befindet sich in Fahrtrichtung Stadion in der Schnirchgasse vor der Schlachthausgasse und Richtung Burggasse-Stadthalle in der Schlachthausgasse beim Ludwig- Koeßler-Platz. Die Strecke verläuft weiter über die Stadionbrücke und die Stadionallee. Die Haltestelle Sillerweg erschließt die Kleingartenanlage Wasserwiese.

    Die nächste Haltestelle beim Stadionbad befindet sich in beiden Fahrtrichtungen jeweils vor der Querung der Hauptallee. Nach der Hauptallee verläuft die weitere Trasse in der Meiereistraße. Die nächste Haltestelle ist beim Ernst-Happel-Stadion, am Olympiaplatz zwischen Vorgartenstraße und Engerthstraße. Die Endhaltestelle Meiereistraße/Handelskai befindet sich mit einem Ausweichgleis in der Meiereistraße vor der Kreuzung mit dem Handelskai. Die Schleifenfahrt erfolgt über den Handelskai und die Dr.-Natterer-Gasse. In der Dr.-Natterer-Gasse entsteht vor der Engerthstraße eine neue Haltestelle der Linie 18. Über die Engerthstraße verläuft die Schleife schließlich wieder zurück in die Meiereistraße zur Haltestelle Stadion.