Österreich

966 € Miete - Mindestpensionistin muss aus Wohnung raus

Wienerin Christine (68) lebt seit 12 Jahren in ihrer geliebten Wohnung. Nun muss sie ausziehen, weil sie sich die Miete nicht mehr leisten kann.

Christine Ziechert
Christine (68) ist verzweifelt, Freundin Brigitte tröstet sie.
Christine (68) ist verzweifelt, Freundin Brigitte tröstet sie.
ORF/Brennpunkt Österreich

Die am Mittwoch ausgestrahlte ORF-Reportage "Brennpunkt Österreich: Die große Mietmisere" widmete sich den explodierenden Mietkosten und überteuerten Wohnungen. Für viele wird die eigene Bleibe zum unleistbaren Luxus, oft sind Existenzen bedroht. Auch Mindestpensionistin Christine aus Wien-Ottakring ist betroffen.

Die 68-Jährige lebt seit 12 Jahren in ihrer 58 Quadratmeter großen Wohnung: "Es ist klein, aber pipifein. Für andere wäre sie vielleicht überladen. Aber es ist mein kleines Schlösschen, und ich liebe jedes Detail", erzählt Christine in der Doku. Die Wienerin war 15 Jahre lang Hausfrau, hat ihre drei Kinder groß gezogen und geringfügig dazu verdient. Daher bezieht Christine derzeit nur eine Mindestpension in Höhe von 1.200 Euro.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Kinder unterstützen sie finanziell

    Die neue Mietvorschreibung hat sich auf 966 Euro erhöht, die 68-Jährige kann sich die Wohnung nicht mehr leisten: "Ich kann nicht mehr bleiben. Die Kosten sind so stark gestiegen, dass es sich nicht mehr ausgeht", erklärt Christine, die von ihrem Mann schon lange getrennt lebt.

    Finanziell unterstützt wird sie von ihren Kindern: "Alles, was ich zum Essen brauche, überweisen sie mir – unter dem Begriff 'Survival Package'. Dass ich mir nicht mal selber Essen kaufen kann, ist kein gutes Gefühl – ganz ehrlich. Ich will das einfach selber schaffen, aber mit einer kleinen Pension ist das nicht zu stemmen", meint Christine.

    "Ich hab' nicht damit gerechnet, dass ich noch einmal umziehen muss. Ich will hier nicht raus" - Mindestpensionistin Christine

    Die Pensionistin führte eine langjährige Fernbeziehung mit einem Niederländer. Es war geplant, dass dieser in seiner Pension zu ihr nach Wien zieht. Doch dazu kam es nicht mehr: "Er ist kurz vor seiner Pensionierung völlig überraschend gestorben", berichtet Christine. "Ich hab' nicht damit gerechnet, dass ich noch einmal umziehen muss. Ich will hier nicht raus", meint die 68-Jährige und bricht in Tränen aus, Freundin Brigitte tröstet sie. Ein Hoffnungsschimmer wäre eine Genossenschaftswohnung – diese sucht die Wienerin allerdings schon seit 1,5 Jahren.

    An der Unterhaltung teilnehmen