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9-jährige Corona-Tote war in Wahrheit 109 Jahre alt
Die Schweizer Behörden müssen ihre Corona-Statistiken überarbeiten. Viele Ärzte würden ihre Daten nicht elektronisch melden. Dadurch kommt es zu Eingabefehlern.
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) muss die Angaben über Todesfälle in seiner Corona-Statistik korrigieren. Einzelne Daten wurden falsch erfasst – weil viele Ärzte das elektronische Meldesystem verschmähen und Todesfälle nach wie vor per Fax melden.
So war einem Bericht des Schweizer "Tages-Anzeigers" zufolge ein 9-jähriges Mädchen in der Todesstatistik in Wirklichkeit eine 109 Jahre alte Frau. "Wir haben bei der Erfassung des Falles das Geburtsdatum versehentlich auf 2011 statt 1911 gesetzt", heißt es beim BAG.
In der Statistik war zudem der Tod eines 27-Jährigen aufgeführt. Es wäre der bislang einzige Corona-Todesfall in der Schweiz in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen gewesen. Inzwischen hat sich herausgestellt: Der Mann war eigentlich 87 Jahre alt. Das Geburtsjahr wurde vom zuständigen Arzt im Meldeformular falsch eingetragen: 1992 statt 1932.
In beiden Fällen musste das BAG die Daten manuell in die Datenbank übertragen. Seit Ende März werden Ärzte und Spitäler angehalten, Todesfälle und Erkrankungen elektronisch zu melden. Trotzdem: "Die große Mehrheit der Ärzte meldet noch immer per Fax", heißt es beim BAG.