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9 Iraker aus Lkw gerettet – Fahrer war ahnungslos

Die Polizei hat Donnerstagmittag an der deutsch-niederländischen Grenze neun Menschen aus einem Kühl-Lkw befreit.

Heute Redaktion
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Während einer Pause auf der Raststätte "Bentheimer Wald" an der deutschen Autobahn 30 bemerkte der ukrainische Lkw-Fahrer plötzlich Klopfgeräusche aus dem Laderaum seines Sattelschleppers. Er alarmierte daraufhin die Polizei, die den verplombten Lkw dann öffnete. Neun Personen aus dem Irak kletterten aus der Ladefläche des Kühlwagens, darunter zwei Frauen und zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren.

Offenbar waren die Iraker am Tag zuvor in Frankreich mit Hilfe eines Schleusers auf den Lkw gekommen und hatten sich dort zwischen der Ladung versteckt. Auf den Weg in die Ukraine ging es dann über Belgien und die Niederlande bis nach Deutschland. Ihr eigentlich mit dem Schleuser vereinbartes Reiseziel war allerdings Großbritannien.

Schlechte Luft, ohne Nahrung

Weil sie Hunger und Durst hatten und es ihnen kalt war, machten die Flüchtlinge bei der Rast durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam. "Zur Kühlung der Fracht wurde die Temperatur in dem Lkw konstant zwischen 10 und max. 15 Grad Celsius gehalten. Außerdem wurde die Luft in dem Auflieger zunehmend schlechter", informiert Ralf Löning von der Polizeiinspektion Bad Bentheim am Freitag in einer Aussendung.

Die Polizei nahm die neun Iraker in Gewahrsam. Eine 43-Jährige und ihr 18-jähriger Sohn sind bereits in Deutschland registriert und wurden an die zuständige Ausländerbehörde weitergeleitet. Die anderen sieben Personen stellten kein Schutzersuchen und wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen in die Niederlande zurückgeschoben.

"Nach bisherigem Stand der Ermittlungen war der Lkw-Fahrer von der Situation selbst völlig überrascht und offenbar nicht an der Schleusung beteiligt", so die Polizei, die ein Ermittlungsverfahren zur Aufklärung der genauen Umstände der Schleusungsfahrt eingeleitet hat.

(red)