Wirtschaft
Zehntausende können sich das Heizen nicht mehr leisten
Wie die Statistik Austria berichtet, konnten 2021 81.000 Haushalte ihre Wohnungen nicht warm halten. Im heurigen Jahr ist die Zahl weiter angestiegen.
Eine Studie der Statistikbehörde im Auftrag der Regulierungsbehörde E-Control ergab, dass sich im Jahr 2021 rund 81.000 Haushalte das Heizen nicht mehr leisten konnten. Das entspricht rund zwei Prozent aller Haushalte in Österreich.
Heuer schon zehn Prozent der Haushalte betroffen
"Schon vor dem massiven Anstieg der Energiepreise gaben im Jahr 2021 rund 81 000 Haushalte in Österreich an, nicht angemessen heizen zu können. Darüber hinaus hatten rund 123.800 Haushalte überdurchschnittlich hohe Energiekosten bei gleichzeitig niedrigem Einkommen. Besonders häufig von Energiearmut betroffen waren Alleinlebende sowie Haushalte mit Menschen, die über höchstens Pflichtschulabschluss verfügen. Aktuell setzen die Energiepreise zunehmend mehr Haushalte unter finanziellen Druck: Im 2. Quartal 2022 gaben 9,2 Prozent aller Haushalte an, sich ihre Heizkosten nicht mehr leisten zu können", erklärt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
67 Porzent der energiearmen Haushalte lebten in kleineren Wohnungen (bis 80 Quadratmeter). Haushalte in Wohnungen bis 80 Quadratmeter waren auch überproportional oft (zu 3,1 Prozent) nicht in der Lage, ihre Wohnung warm zu halten, heißt es in einer Aussendung.
"Die Corona-Krise hat nicht zu einem Anstieg der Energiearmut geführt. Es bleibt aber zu befürchten, dass sich das aufgrund der aktuellen Energiekrise ändern wird", erklärt E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch. Bereits im vierten Quartal 2021 stieg der Anteil der betroffenen Haushalte auf 6,6 Prozent. Zwei Quartale später waren es 9,2 Prozent.