Wirtschaft
720 Euro – Eltern können sich Nachhilfe nicht leisten
In Österreich müssen Eltern immer mehr Geld für Nachhilfe für ihre Kinder bezahlen. Pro Schulkind sind es im heurigen Schuljahr im Schnitt 720 Euro.
Die Inflation lässt auch die Ausgaben für Nachhilfe steigen. In Österreich müssen Eltern immer mehr Geld für Nachhilfe für ihre Kinder in die Hand nehmen. Pro Schulkind sind es im heurigen Schuljahr im Schnitt 720 Euro, berichtet "orf.at".
30 Prozent benötigen Nachhilfe
Wie eine Befragung vom IFES-Institut im Auftrag der Arbeiterkammer unter mehr als 3.200 Eltern ergab, benötigt fast jede/r dritte Schüler/in externe Nachhilfe. Insgesamt sind mehr als 120 Millionen Euro im Vorjahr dafür ausgegeben worden, das ist ein Anstieg um 19 Millionen.
Die Studie ergab, dass 30 Prozent aller Schülerinnen und Schüler im laufenden Schuljahr oder in den letzten Sommerferien externe Nachhilfe bekommen haben. Insgesamt benötigten 167.000 Kinder und Jugendliche, das sind 17 Prozent aller Schülerinnen und Schüler, in diesem Schuljahr oder im Sommer davor bezahlte Nachhilfe.
Vergleichsweise am höchsten sind die Nachhilfequoten meist in der AHS-Oberstufe – hier beläuft sich die Nachhilfequote mit einer leichten Zunahme insgesamt auf 44 Prozent.
Viele Familien können sich laut AK die Kosten nicht mehr leisten. Sie fordert daher eine Entlastung für armutsgefährdete Familien und Alleinerziehende.
"Nicht fair und nicht pädagogisch sinnvoll"
Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung in der AK, bezeichnete die derzeitige Situation in einer Pressekonferenz als "nicht fair und nicht pädagogisch sinnvoll". Eltern seien gezwungen, ein millionenschweres Business mit ihrem Einkommen zu finanzieren. "Bildungserfolg ist in Österreich Privatsache, und das darf nicht so weitergehen", kritisierte sie.