Niederösterreich

6.400 € Geldstrafe wegen Zahnweh in Corona-Quarantäne

Ein Ehepaar war in Quarantäne, plötzlich bekam sie höllische Zahnschmerzen, das Paar fuhr Medikamente holen und krachte in eine Polizeikontrolle.

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Corona-Ehepaar
Corona-Ehepaar
privat

Ein bürgerliches Ehepaar aus dem Mostviertel war Ende November 2020, also während des Lockdowns, positiv und hatte einen Quarantänebescheid von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft erhalten.

Zahnweh im Lockdown

Und ausgerechnet in dieser Zeit bekam die 51-jährige Ehefrau massive Zahnschmerzen, hielt den bohrenden Schmerz kaum noch aus. Dumm nur: Sie hatte keine Schmerztabletten zu Hause. Was tun? Zahnarzt, Apotheke, Spital? Das Paar entschied schließlich, zur Tochter zu fahren, die nur rund einen Kilometer entfernt von ihren Eltern wohnt.

Die Tochter gab der Mutter Aspirin, doch dieses half nicht. Also fuhr der 55-Jährige mit seiner Gattin erneut zur Tochter, um stärkere Mittel zu holen. Und just dabei geriet das Pärchen in eine Polizeikontrolle.

"Fehler in der Aufregung"

Beim Prozess in St. Pölten zeigten sich die beiden wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten Angeklagten reuig und geständig. "Ja, es war ein Fehler. Ein Fehler, den man in der Aufregung leider machen kann", so der Angeklagte vor dem Richter.

Das unbescholtene Paar wurde zu hohen Geldstrafen verdonnert: Er muss 2.400 Euro zahlen, sie als Mehrverdienerin gar 4.200 Euro. In Summe also 6.400 Euro für drei gefahrene Kilometer. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.