Welt
63 Tote und 151 Verletzte bei Taliban-Anschlag
Eine heftige Explosion hat das Zentrum von Kabul erschüttert. In dieser Gegend befinden sich mehrere Botschaften.
Nach dem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist die Zahl der Toten auf mindestens 63 gestiegen. 151 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Regierungssprecher am Samstag vor den Medien. Die islamisch-fundamentalistischen Taliban bekannten sich zu der Tat.
Ein Selbstmordattentäter hatte im stark gesicherten Zentrum der afghanischen Hauptstadt einen mit Sprengstoff beladenen Rettungswagen in die Luft gesprengt. Die Taliban, die sich auch diesmal als Attentäter brüsteten, hatten erst vor einer Woche ein Luxushotel in Kabul angegriffen.
Der Attentäter war mit einem mit Sprengstoff vollgepackten Krankenwagen in eine schwer bewachte Straße hineingefahren, an der auch viele ausländische Botschaften liegen. Dort zündete er seine Ladung an einen Sicherheitsposten nahe einem Gebäude des Innenministeriums.
Hohe Rauchwolke
In der Nähe befinden sich auch die Gesandtschaft der Europäischen Union, mehrere Botschaften, darunter die von Schweden, Indien und Indonesien, ein Gebäude des afghanischen Geheimdienstes und weitere Regierungsgebäude. Wer die Opfer sind, und ob auch Mitarbeitende der ausländischen Institutionen betroffen waren, blieb zunächst unklar.
Auf Bildern war eine hohe Rauchwolke zu sehen, die über dem Zentrum aufstieg. Die Explosion sei in der ganzen Stadt zu spüren gewesen, hieß es bei Tolo News. Ein Augenzeuge berichtete auf Twitter von "dem lautesten Knall, den ich je gehört habe".
Es ist der zweite schwere Anschlag der Taliban in Kabul innerhalb nur einer Woche. Am vergangenen Samstagabend hatten sie das große Hotel Intercontinental angegriffen und mindestens 20 Menschen getötet. (woz/sda)