Vorarlberg

60 Prozent der Wirte in Vorarlberg sperren nicht auf

Ab Montag dürfen Gastro-Betriebe in Vorarlberg wieder ihre Tore öffnen. Doch weit mehr als die Hälfte wird dieses Recht nicht in Anspruch nehmen. 

Michael Rauhofer-Redl
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Die Gastronomie will ab 1.3. über Ausperren sprechen.
Die Gastronomie will ab 1.3. über Ausperren sprechen.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Unter äußerst strengen Auflagen darf die Gastronomie in der "Modellregion Vorarlberg" am Montag einen Restart wagen. Doch wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammerzeigt, will eine überwiegende Mehrheit darauf verzichten, ihre Gaststätten zu öffnen. Ganze 60 Prozent der Wirte gaben bei einer Befragung an, kommende Woche nicht aufsperren zu wollen. 

Freunde der Gastronomie müssen im Ländle mit strengen Regeln umgehen. Neben einem negativen Corona-Test sind auch das Tragen von FFP2-Masken am Platz und das Halten von Abstand obligatorisch. Außerdem sind pro Tisch maximal vier Personen (exklusive Minderjähriger) zugelassen. Die Sperrstunde wurde mit 19.00 Uhr fixiert. Diese Auflagen schrecken offenbar viele Wirte ab. 

Keine Öffnung um jeden Preis

Ein Grund dafür könnten die finanziellen Risiken sein. Denn den sogenannten Ausfallbonus bekommen die Wirte auch weiterhin, selbst dann, wenn sie am Montag ihre Gaststätten aufsperren. Allerdings dürfen im Falle der Öffnung nur maximal 60 Prozent des Umsatzes vom März 2019 erzielt werden, damit das Anrecht auf die Förderung weiterhin besteht. Dabei werden etwaige Einnahmen gegengerechnet. Das heißt, dass ein Betrieb, der aufsperrt, weniger Geld vom Staat bekommt und dafür aber Fixkosten für Personal und Betriebskosten in Kauf nimmt. Bei einem ungewissen Kundenaufkommen ein kaufmännisches Risiko. 

Mike Pansi, Sprecher der Gastronomen erklärt gegenüber dem ORF Vorarlberg, dass die Rahmenbedingungen für viele "schlicht und ergreifend zu hart" seien. Gleichzeitig kritisierte er die Politik. "Ich hätte nicht gesehen, dass man anderen Branchen so – zum Teil – zwischen die Füße gefahren ist. Wenn der Handel sagt, das brauche er, dann kriegt er es. Wenn die Industrie sagt, das seien ihre Faktoren, dann haben sie sie auch." Eine Öffnung um jeden Preis habe es seitens der Gastronomie nie gegeben. 

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