Warnung vor Gewitterfront
6 Stunden lang Unwetter: "Am Nachmittag geht es los"
Eine kräftige Gewitter-Walze rollt Dienstagnachmittag über weite Teile Österreichs – für mehrere Bundesländer gilt die erhöhte Warnstufe. Die Details.
In Österreich bildet sich nach Pfingsten das Italientief "Lisa", das sich tagsüber über die Alpen nach Deutschland verlagert und zu erneuten größeren Regenmengen führt. Auch zur Wochenmitte und die Tage danach bleibt es unter schwachem Tiefdruckeinfluss in mäßig-warmer Luft weiterhin unbeständig. Schauer und Gewitter jeweils primär an den Nachmittagen bleiben dabei treue Begleiter.
"Am Dienstag sind Gewitter das Thema Nummer 1, ein Tief lenkt nämlich sehr feuchte, schwüle und labile Luft besonders nach Südost- und Ostösterreich. Dabei stellen große Regenmengen die Hauptgefahr dar, zum Teil kann es da doch 20 bis 40 l/m² in nur einer Stunde geben - Überschwemmungen und Überflutungen inklusive", weiß UBIMET-Experte Konstantin Brandes.
"Von 16 bis 22 Uhr"
Sturm und Hagel sind laut dem Meteorologen aber eher eine untergeordnete Begleiterscheinung. Besonders gefährdet seien der Südosten und Osten des Landes, "also grob ein Streifen von der Südsteiermark über den Alpenostrand bis ins Weinviertel." Aber auch in Oberösterreich sind "später noch stärkere Schauer und Gewitter unterwegs", so Brandes auf Nachfrage von "Heute". Und: "Am Nachmittag geht es so richtig los".
Gewitter seien dabei zwar schon jetzt in der Steiermark und im Burgenland unterwegs, "die generell kräftigsten Entwicklungen erwarten wir aber in einem Bereich von 16 bis 22 Uhr", erklärt der Wetter-Experte. Und wie sieht die Lage in der Bundeshauptstadt aus? Kommen gar Unwetter bis nach Wien?
"Gewitter ja, Unwetter nein", stellt der Meteorologe weiter klar. "Im Laufe des Nachmittags, aber auch am Abend ziehen von Süden her weitere Schauer und Gewitter durch. Dabei kann es kräftig regnen." Unwetterpotential bestehe in der Bundeshauptstadt aber kaum. Der Grund für die derzeitige Wetterlage ist jedenfalls schnell erklärt.
Gewitter-Warnungen bis in späten Abend
Österreich erreiche derzeit "sehr feuchte und labile Luftmassen aus dem Mittelmeerraum, erstmals in diesem Jahr ist es so richtig schwül draußen. Ein Tief sorgt für die nötige Hebung, fertig ist das Kochrezept für teils kräftige Gewitter", so Brandes. Die Gewitter-Warnungen gelten jedenfalls bis in den späten Abend hinein.
"Über Nacht beruhigt sich das Wetter", ist sich der Wetter-Experte sicher. Am Mittwoch liegt die labilste Luft dann bereits nicht mehr in Österreich, "es bleibt aber wechselhaft und schaueranfällig. Besonders von Osttirol bis ins Burgenland sind am Nachmittag wieder Gewitter einzuplanen, aber ohne Unwettergefahr", weiß Konstantin Brandes.
Die Prognose im Detail
Am Mittwoch gehen an der Alpennordseite und im Osten in der Früh ein paar Regenschauer nieder, am Vormittag klingen diese ab und nachfolgend stellt sich ein Sonne-Wolken-Mix ein. Dagegen wird es im Westen und Süden nach einem häufig freundlichen Vormittag zunehmend unbeständig, dabei muss auch mit Gewittern gerechnet werden. Im Donauraum und im Osten weht tagsüber lebhafter Westwind, am Abend lässt der Wind nach. Die Temperaturen erreichen maximal 17 bis 24 Grad.
Der Donnerstag startet mit Restwolken, vereinzelt auch mit Regenschauern. Am Vormittag stellt sich ein Mix aus Sonne und Wolken ein, vom Bergland ausgehend nimmt die Schauerneigung aber rasch wieder zu und vor allem im Süden gehen Gewitter nieder, dabei kommen lokal große Regenmengen zusammen. Abseits von Gewitterböen spielt der Wind keine große Rolle und von West nach Ost liegen die Höchstwerte zwischen 15 und 25 Grad.
Schauer am Wochenende
Am Freitag ziehen an der Alpennordseite weitere Regenschauer durch, vereinzelt sind auch wieder Blitz und Donner dabei. Zumindest zwischendurch lässt sich aber überall die Sonne blicken, häufiger scheint sie zumindest abseits der Berge von Kärnten bis ins Südburgenland bei nur noch geringer Schauerneigung. Der Wind weht meist nur schwach und mit 17 bis 24 Grad entsprechen die Temperaturen der Jahreszeit.
Der Samstag hat keine nennenswerte Wetteränderung zu bieten. Vor allem an der Alpennordseite gehen von der Früh weg Regenschauer nieder, im Tagesverlauf breiten sich diese aus und auch Gewitter sind neuerlich dabei. Am ehesten trocken und öfter sonnig bleibt es im Südosten. Im Osten und im Donauraum weht mäßiger Südostwind, sonst spielt der Wind weiterhin keine Rolle und die Temperaturen erreichen maximal 17 bis 24 Grad.