Oberösterreich
Kebab so teuer, dass jetzt Behörde ermittelt
In Ried bekommt man ein Kebab meist nicht mehr unter 6 Euro. Gab es illegale Absprachen? Ein Standl-Besitzer verplauderte sich in einem Interview.
Die Teuerungswelle belastet alle in der Gastronomie. Die Bierpreise steigen rasant an, in vielen Lokalen gibt es die Halbe Bier nicht mehr unter 5 Euro. Manche Lokale verlangen schon fürs Aufwärmen von Speisen Geld, wie ein Beispiel aus Linz zuletzt zeigte.
Auch Imbiss-Stände müssen aufgrund der extrem gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise völlig neu kalkulieren. In Linz schraubte etwa ein beliebter indischer Takeaway seine Preise nach oben, anders ginge es nicht, erklärt der Besitzer.
In Ried in Oberösterreich zogen die Preise für Kebab ordentlich an. Ein Kebab-Standl-Besitzer wurde im Jänner von einer Wochenzeitung zitiert: "Vor 15 Jahren konnte ich einen Kebab noch für drei Euro verkaufen. Jetzt kostet es doppelt so viel". Alleine der Preis für Strom und Gas sei um 1.000 Euro angestiegen.
Ein Teil des Gesprächs könnte den Gastronomen jetzt in Bedrängnis bringen. Da sagte er nämlich, dass er vier Kollegen angerufen habe und man sei zum Schluss gekommen, dass man die Preise jeweils auf den gleichen Preis erhöhen werde.
Was der Kebab-Restaurant-Besitzer offenbar nicht wusste: Er plauderte dabei womöglich über illegale Preisabsprachen. Deshalb hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) jetzt Ermittlungen eingeleitet.
Dürüm kostet schon 7 Euro
Die "OÖN" zitieren eine Sprecherin der Behörde: "Es gab keine Beschwerde diesbezüglich. Die Bundeswettbewerbsbehörde kann aber bestätigen, dass Ermittlungen aufgenommen wurden". Grund sei besagter Artikel. Es drohen saftige Geldstrafen. Eine Preisrecherche der "OÖN" bei vier der fünf betroffenen Kebablokale hat ergeben, dass die Preise tatsächlich identisch sind. Ein Kebab kostet 6 Euro, ein Dürüm jeweils sogar 7 Euro! Vereinzelt gebe es noch Kebab um 5 Euro.
