Schifffahrt lahmgelegt

56 Schiffe gestoppt – 102 Passagiere gestrandet!

Wegen des Hochwassers sitzt die Schifffahrt fest – 56 Kreuzfahrtschiffe können nicht weiterfahren. Ein Schiff mit 102 Passagieren steckt in Wien fest.

Christoph Weichsler
56 Schiffe gestoppt – 102 Passagiere gestrandet!
Wegen des Hochwassers auf der Donau liegt das Schweizer Flusskreuzfahrtschiff "Thurgau Prestige" in Wien vor Ufer.
GEORG HOCHMUTH / APA

Das 30-jährige Rekord-Hochwasser an der Donau hat die Schifffahrt in Österreich komplett lahmgelegt! Ganze 76 Schiffe, darunter 56 Kreuzfahrtschiffe und 20 Frachter, wurden durch die Flutwelle zum Stillstand gezwungen. Besonders dramatisch: Ein Flusskreuzfahrtschiff der Schweizer Reederei Thurgau Travel sitzt mit 102 Urlaubern und 40 Crew-Mitgliedern in Wien fest – der Steg zum Pier ist überflutet, die Passagiere kommen nicht von Bord.

Seit Freitag befanden sich die Reisenden auf dem Weg von Linz nach Budapest, doch die geplante Traumreise endete jäh in Wien. Meteorologen hatten schon am Donnerstag vor den drohenden Unwettern gewarnt, doch das Kreuzfahrtschiff legte dennoch am Freitag ab. Nun stellt sich die Frage: Warum wurde das Schiff trotz der klaren Wetterwarnungen nicht zurückgehalten? Laut Thurgau Travel war die Entwicklung des Wetters "so von Experten nicht vorhersehbar".

56 Kreuzfahrtschiffe blockiert – Frachtschiffe weichen auf Lkw aus

Die Sperrung der Donau betrifft nicht nur Kreuzfahrten. Auch der Güterverkehr ist massiv beeinträchtigt: Der Hafen Wien hat den Betrieb eingestellt, Frachtschiffe wurden komplett gestoppt. Besonders betroffen sind die Hafenbecken Albern und Freudenau sowie der Ölhafen Lobau. "Die Frächter haben sich auf die Situation eingestellt und weichen auf Schienen- und Lkw-Transporte aus", erklärte Dieter Pietschmann vom Hafen Wien. Wirtschaftlich sei der Schaden für den Hafen gering, doch der Rückstau sorgt für Verzögerungen im gesamten Schiffsverkehr.

Was passiert mit den Urlaubern?

Bisher wird die Situation an Bord als relativ entspannt beschrieben. Der Reiseveranstalter Thurgau Travel versichert, dass die Versorgung mit Essen und Getränken sichergestellt sei. "Es gibt keinen Grund zur Panik", heißt es aus Unternehmenskreisen. Dennoch ist die Stimmung angespannt, denn viele Urlauber hatten sich auf die ungarische Hauptstadt gefreut, statt in Wien im Hochwasser festzustecken.

Luftaufnahmen zeigen Ausmaß der Zerstörung

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    C-130 Hercules mit Hilfsmitteln für die betroffenen Gebiete.
    C-130 Hercules mit Hilfsmitteln für die betroffenen Gebiete.
    BMLV/ Daniel Trippolt

    Hoffnung auf Entspannung

    Die Schifffahrt bleibt ab Ennshafen-Wallsee an der Grenze von Ober- und Niederösterreich bis hin zur slowakischen Grenze vorerst komplett gesperrt. Der Fokus liegt derzeit auf den beiden gefährlichsten Abschnitten bei Kienstock in der Wachau und Wildungsmauer östlich von Wien, wie Christoph Caspar von der Via Donau erklärte. Gute Nachrichten: Ein weiterer Anstieg des Pegels ist momentan nicht zu erwarten. Dennoch warnen Experten, dass sich die Lage durch Zuflüsse in die Donau schnell wieder verschärfen könnte. Mit einer Entspannung der Hochwasserlage wird vorsichtig ab Dienstag gerechnet.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Rekord-Hochwasser an der Donau hat die Schifffahrt in Österreich lahmgelegt, wodurch 76 Schiffe, darunter 56 Kreuzfahrtschiffe, zum Stillstand gezwungen wurden
    • Besonders betroffen ist ein Flusskreuzfahrtschiff der Schweizer Reederei Thurgau Travel, das mit 102 Passagieren und 40 Crew-Mitgliedern in Wien festsitzt, während die Versorgung an Bord gesichert ist und die Stimmung angespannt bleibt
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