Polizei enthüllt

55-jähriger Jehova-Bomber wollte seine Frau töten

Mittwochnachmittag fasste die Polizei den Jehova-Serienbomber im Bezirk Leibnitz. Nun wurden weitere Details über den Täter bekannt gegeben.

Newsdesk Heute
55-jähriger Jehova-Bomber wollte seine Frau töten
Die Polizei in Graz ist Mittwochmittag zu einem Großeinsatz ausgerückt: Ein verdächtiger Gegenstand, der möglicherweise Sprengstoff enthält, wurde in der Elisabethstraße an einem Auto gefunden.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Nach monatelanger Ermittlungsarbeit ist es der Polizei gelungen, den mutmaßlichen Serienattentäter in Leibnitz zu fassen – und er ist geständig. Seit dem August vergangenen Jahres wurden bereits drei Bomben in Autos und Gotteshäusern der steirischen Zeugen Jehovas gefunden, die er gelegt haben soll.

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Die Ermittlungsgruppe "Michael" wurde im Laufe der Untersuchungen um Spezialisten des Landeskriminalamts sowie des Staatsschutzes auf rund 20 Personen erweitert. Rund 60 Hinweise wurden seither abgearbeitet. Beteiligt war zudem ein "Profiler", ein Kriminalpsychologe, der ein treffendes Täterprofil erstellte.

"Gratulation und Anerkennung an die beteiligten Ermittler, vor allem an das steirische Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung. Durch professionelle Ermittlungen konnte ein gefährlicher Straftäter festgenommen, weitere mögliche Anschläge verhindert und Menschenleben geschützt werden", sagte Innenminister Gerhard Karner zur Festnahme.

War selbst Jehova-Anhänger

Im Rahmen einer Pressekonferenz der Polizei wurden weitere Details über den Mann bekannt gegeben. Es handelt sich um einen 55-jährigen IT-Techniker, der bisher nicht polizeibekannt war. Er wurde an seinem Arbeitsplatz widerstandslos verhaftet.

Seit 1991 waren er und seine Frau Mitglied der Zeugen Jehovas. 2011 wurde er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, von seiner Frau ließ er sich scheiden. Sie war es, die der geständige Täter im Visier hatte und nicht die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, so das Geständnis des Mannes.

Sein Motiv war demnach ein langer Unterhaltsstreit. Der Täter hat mit seiner Ex-Frau zwei Kinder. Offenbar war es sie, die den Ermittlern den entscheidenden Hinweis lieferte.

Bomben waren Ablenkung

Wie er im Verhör mit der Polizei sagte, waren alle Bomben ein Ablenkungsmanöver. Es handelte sich um Rohrbomben, die teils mit Magneten an Autos angebracht wurden – mit unterschiedlicher Sprengkraft. Derzeit findet eine Hausdurchsuchung bei der Wohnadresse des Mannes statt. Diese soll laut LPD Steiermark bis in die späten Nachtstunden andauern

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    Der Roboter des Entschärfungsdienstes war auch im Einsatz.
    Der Roboter des Entschärfungsdienstes war auch im Einsatz.
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    Wie von "Heute" berichtet, fand am Mittwochnachmittag ein Großeinsatz der Polizei in Graz wegen eines verdächtigen Gegenstands bei einem Auto statt. Der 55-Jährige gab nämlich an, unter dem Auto seiner ehemaligen Gemahlin eine weitere Rohrbombe platziert zu haben – dieses Auto war vor einem Spar-Supermarkt in der Elisabethstraße abgestellt.

    Allerdings gab die Polizei schlussendlich eine Entwarnung auf X: "Der Verdacht des sprengstoffverdächtigen Gegenstandes hat sich nicht bestätigt". Ob es nun eine (bislang verschwundene) Bombe war, blieb unklar. "Wir gehen davon aus, dass die Bombe am Fahrzeug befestigt war. Wo sie sich jetzt befindet, können wir nicht sagen", so Landeskriminalamtsleiter Rene Kornberger im Rahmen der Pressekonferenz.

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