Nun spricht Leons Vater in seinem Buch über die Zeit in Haft und die Ermittlungen.
Christoph Kleinsasser / OTS
Es war ein Fall, der weltweit für Schlagzeilen gesorgt hat: Am 28. August wurde Florian Apler gegen 5.00 Uhr bewusstlos an der Uferpromenade der Kitzbüheler Ache in St. Johann aufgefunden. Sein damals sechsjähriger Sohn Leon, der an einem seltenen Gendefekt litt, wurde tot aus dem Wasser geborgen.
Nachdem ein halbes Jahr ermittelt wurde, geriet der Vater unter Verdacht und wurde festgenommen – es folgen 522 Tage in Untersuchungshaft. Die Ermittler glaubten, dass der Vater mit der Krankheit seines Sohnes überfordert gewesen wäre. Sie gingen davon aus, dass Apler sein Kind "erlösen" wollte. Seiner Version, dass ein fremder Täter ihn mit einer Flasche bewusstlos geschlagen hätte und sein Sohn dann selbstständig aus dem Kinderwagen kletterte und in den Fluss fiel, wurde kein Glauben geschenkt. Schlussendlich wurde Apler am 1. August 2024 einstimmig freigesprochen.
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Schwere Vorwürfe gegen Ermittler
In seinem Buch, das am Freitag im Presseclub Concordia in Wien vorgestellt wurde, erhebt der 40-Jährige nun schwere Vorwürfe. Der Tatort wäre von vielen Kameras umgeben gewesen. Auf den Aufzeichnungen soll etwa ein Mann zu sehen gewesen sein, der sich dort im Tatzeitraum aufgehalten habe. Dem wären die Ermittler allerdings nicht von Anfang an nachgegangen.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtete, wurden auch die am Tatort befindlichen Glasscherben nicht zur Gänze von der Polizei mitgenommen. Eine von der Familie Apler beauftragte kriminaltechnische Gutachterin sagte darüber in dem Buch, dass die Glasscherben in dem Fall eine essenzielle Rolle spielen hätten können, um aufzuzeigen, ob es sich um Fremdverschulden oder Selbstverletzung gehandelt habe.
Aplers Anwalt hätte damals eine diesbezügliche Anfrage gestellt. Das LKA Tirol hätte ihr Handeln damit begründet, dass man nur jene Glasscherben eingesammelt hätte, die groß genug gewesen sind, um eine daktyloskopische Spur vollständig abbilden zu können. Allerdings würde es auch die Mikrospurentechnik geben. Mittels dieser hätten auch die kleineren Splitter untersucht werden können, so die Gutachterin.
Der Vater erhebt schwere Vorwürfe gegen die Ermittler.
GEORG KÖCHLER / APA / picturedesk.com
Anwalt: "Skandal, der aufgearbeitet werden muss"
Das 256 Seiten starke Buch hat Apler gemeinsam mit seinem Anwalt und Freund Volker Schütz verfasst. Zu seiner Motivation, dieses Buch zu schreiben, sagte Florian Apler: "Mein Tagebuch war mein treuer Begleiter und mentaler Anker in der Zelle. Es hat mich wie ein Zeitzeuge begleitet und wird es meiner Tochter nun in Form dieses Buches irgendwann ermöglichen, die Dinge aus meiner Sicht zu lesen."
Um seinen Freispruch zu erwirken, hätte Apler und seine Familie viel Geld investiert, damit man sich die privaten Gutachten habe leisten könne. Die dafür aufgenommenen Kredite müsse man nun zurückzahlen. Der Co-Autor des Buches Volker Schütz spricht in der Causa von einem "Justizskandal": "Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Das ist auch innerhalb der Justiz so. Wichtig ist, dass diese Fehler anschließend korrigiert werden. In Florians Fall wurden Falschinformationen von der Staatsanwaltschaft über das Landesgericht bis hinauf zum Obersten Gerichtshof ohne Hinterfragen weitergetragen. Das ist ein Skandal, der jetzt aufgearbeitet werden muss."
Vater: "Täter soll gefasst werden"
Seine drei Hauptbotschaften, die Apler mit dem Buch verbreiten will, fasste er wie folgt zusammen: "Mein Schnuffi war ein unglaublich toller kleiner Junge. Wie er und auch mein Verhältnis zu ihm im Zuge meines Prozesses und auch von den Medien dargestellt wurde, hat mit der Realität nichts zu tun. Dieses Bild möchte ich mit meinem Buch wieder geraderücken."
Auch die Tätersuche müsse dem Vater zufolge weitergehen. "Wir werden allen Hinweisen nachgehen und nicht aufhören, nach dem Menschen zu suchen, der uns das alles angetan hat." Des Weiteren möchte der 40-Jährige bezwecken, dass aus seinem Fall Lehren gezogen werden können. "Ich hoffe, dass niemandem wieder so eine Ungerechtigkeit widerfährt", so Apler.
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"Der Fall Leon. 522 Tage unschuldig hinter Gittern" (Molden Verlag) erscheint am 6. Februar.
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