Wien
5,20 € für Soda-Zitrone: Mitarbeiter pressen 2 Stunden
Der Preis von 5,20 Euro für einen halben Liter Soda mit Zitronensaft in einem Wiener Lokal sorgt für hitzige Diskussionen. Jetzt spricht der Wirt.
Ein großes Glas aufgesprudeltes Wasser mit frisch gepresstem Saft der Zitrusfrucht kostet im Strandcafé an der Alten Donau in Wien-Donaustadt 5,20 Euro – und damit gleich viel, wie ein Krügerl Budweiser vom Fass. Ein Gast hatte seinem Ärger über den Preis im Internet Luft gemacht. Und schüttete damit Öl in die ohnehin heiß geführte Diskussion über die derzeitige Teuerungswelle.
Viele halten den Preis - Teuerungen hin oder her - für überzogen. Andere wieder argumentieren, man könne ja vor dem Bestellen einen Blick in die Karte werfen. Das erspare unschöne Überraschungen beim Bezahlen. Manche raten überhaupt gleich dazu, Lokale zu meiden, bei denen man mit der Preisgestaltung nicht einverstanden ist.
Das sagt der Geschäftsführer des Strandcafés
"Heute" fragte im Strandcafé nach, was man dort von der Preis-Diskussion hält: "Strom, Gas, Zutaten – alles ist teurer geworden. Ich habe den Eindruck, die Menschen verstehen nicht, was in der Welt gerade abläuft. Und natürlich wirkt die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Beschränkungen auch noch nach“, verteidigt Strandcafé-Geschäftsführer Ando Andranik die Preisgestaltung in seinem Lokal an der Alten Donau.
"Mitarbeiter presst zwei Stunden täglich Zitronen"
"Wir verwenden ausschließlich frische Zitronen, kein Konzentrat, wie viele andere. Ein Mitarbeiter ist jeden Tag zwei Stunden mit dem Auspressen beschäftigt." In der Hochsaison beschäftigt Andranik 70 Leute an dem Standort in Wien-Donaustadt. "Um das Überleben des Lokals und die Jobs der Mitarbeiter zu sichern, müssen wir die Preise an die Teuerung anpassen“, so der Wirt abschließend.