Marco M. sitzt wegen eines Drogendelikts in der berüchtigten Justizanstalt Stein (NÖ) ein. Derzeit ist der Häftling in Absonderung, sitzt also in Einzelhaft. Der Insasse soll aber angeblich in das Zellenhaus in Stein verlegt werden. Das will er aber aufgrund seines Glaubens unbedingt verhindern, berichtet Star-Anwältin Astrid Wagner. Ihr Klient ist Jude, soll Angst vor den muslimischen Häftlingen haben. "Er fürchtet sich vor einer Verlegung ins Zellenhaus", erklärt Wagner, die bereits bei der Gefängnisleitung intervenierte.
"Das ist purer Häf’n, die Insassen sitzen die meiste Zeit gemeinsam in der Zelle." Spannungen könnten also vorprogrammiert sein, angeblich wurde Marco M. schon einmal im Gefängnis bedroht. Wagner sorgt sich um die Sicherheit ihres Klienten. "Er wird nun wegen Belegsverweigerung abgesondert", erklärt Wagner. Weil er im Gefängnis nicht arbeitet, soll er nun anstatt in eine Wohngruppe in das Zellenhaus verlegt werden.
"Das kann ich nicht bestätigen", erklärt der Sprecher der Justizanstalt Stein, Oberleutnant Michael Bauer auf "Heute"-Anfrage. Generell liege man beim Ausländeranteil im Bundesschnitt. "Dieser beträgt rund 50 Prozent." Natürlich seien darunter auch viele Insassen muslimischen Glaubens. Die Verlegung in das Zellenhaus sei keine Strafverschärfung sondern ein ganz alltäglicher Vorgang in der Justizanstalt. Es gebe verschiedene Arten der Unterbringung für die Insassen, das sei eine davon.
Marco M. leidet hinter Gitter auch unter einem tragischen Verlust. Der Insasse hat ein großes Herz für Tiere, vor seiner Festnahme kümmerte er sich rührend um seinen Akita-Hund. Das war ihm nach seiner Festnahme nicht mehr möglich, sein geliebter Vierbeiner starb in der Obhut eines Tiersitters. Nun trauert er im Häf’n um den Hund, hofft auf verstärkten Schutz durch die Justiz in Stein.